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scheinung zu richten, die beachtet werden mufs, oder ihn vor einem Fehler in der Konstruktion zu bewahren.

Schliefslich erkläre ich, dafs es mir unmöglich ist aller Namen zu nennen, denen ich Förderung bei meiner Arbeit verdanke. Ich habe für meine Pflicht gehalten, was mir an Vorarbeiten beachtenswert schien und erreichbar war, gewissenhaft zu benutzen. Einzelne Bemerkungen von Schulze, Franke, Siebelis, Jacoby, Peter, Magnus, Thiel (zur Aeneis), Fritzsche (zu Theocr.), Huschke, Westphal, die ich direkt entlehnte, habe ich im Kommentar an betr. Stelle mit den Anfangsbuchstaben des Namens bezeichnet.

Parchim, im Dezember 1890.

Karl Peters.

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Einleitung.

1. Die römischen Dichter sind Nachahmer der Griechen. Wenn sie auch nicht überall ihre Vorbilder erreicht haben, so haben sie doch nicht nur ihrem Volke, sondern auch späteren Geschlechtern die kostbaren Geistesschätze der griechischen Litteratur vermittelt und in mehr oder weniger vollkommenem Abbild vieles erhalten, was sonst unwiederbringlich verloren gewesen wäre.

Auch für die Elegie fanden die römischen Dichter Anregung und Muster bei den Griechen. Aber auf keinem Gebiete haben sie mehr Selbständiges geleistet. „Elegia Graecos provocamus“, sagt Quinctilian (X, 1, 93).

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Anfänglich soll die Elegie (yot, von den Alten abgeleitet Aéyev) ein zur Flöte gesungenes Klagelied gewesen sein. Doch wurden nach und nach alle Stoffe in der Form der Elegie behandelt. Bald verstand man unter elegi, elegia (heyɛía Toinois) nur Dichtungen im elegischen Versmafs, dem Distichon d. h. dem mit einem Pentameter verbundenen Hexameter. Doch unterscheidet sich die Behandlung des Stoffes immer noch merklich von der im epischen Versmafs die Elegie läfst die Persönlichkeit des Dichters, seine Empfindungen und sein Streben mehr hervortreten, sie ist mehr subjektiv im Gegensatz zum objektiven Epos.

Unter den älteren Dichtern der Griechen sind als Elegiker zu nennen Kallinus, Tyrtaeus, Mimnermus, Solon, Theognis. Doch haben diese wenig Einfluss auf die Römer geübt. Als unter den Ptolemäern in Alexandria eine Nachblüte griechischer Poesie sich entwickelte, wurde hier besonders die Elegie und zwar

die Liebes-Elegie gepflegt. Vor allen hat Callimachus bei seinen. Zeitgenossen grofsen Beifall gefunden. Er stammte aus dem Geschlecht der Battiaden in Cyrene, lebte um das Jahr 250 v. Chr. und war Vorsteher der berühmten Bibliothek in Alexandria. Die Alexandrinischen Dichter, meist zugleich bedeutende Gelehrte, haben, wie überhaupt in die Dichtung, so auch in die Elegie das Prunken mit Gelehrsamkeit eingeführt: mythologisches, historisches, geographisches Wissen wird bald mit breitem Behagen auseinander gelegt, bald in kurzen Anspielungen gestreift.

Von den Alexandrinern empfingen die römischen Elegiker zunächst ihre Anregung: in Übersetzung und bewufster Nachbildung haben sie sich geschult, aber immer freier über ihre Vorbilder erhoben.

2. Der älteste unter den römischen Elegikern ist C. Valerius Catullus, geboren im Jahre 87 v. Chr. in Verona, aus angesehener und wohlhabender Familie. Den gröfseren Teil seines Lebens brachte er in Rom zu, wo er mit gleichgesinnten, ernst strebenden Freunden in regem Verkehr stand. Hier trafen ihn zwei Schicksalsschläge, deren tiefen Eindruck auf ihn seine Dichtungen wiederspiegeln: der Tod eines fern von der Heimat in Troas verstorbenen Bruders und die Enttäuschung über eine heifs geliebte Frau, die er als eine Unwürdige erkennen musste. Unter dem Namen Lesbia erscheint sie in seinen Liedern, ihr wahrer Name war Clodia; sie war eine Schwester des berüchtigten Volkstribunen P. Clodius Pulcher. Catull starb jung um das Jahr 54 v. Chr., wahrscheinlich in seiner Heimat, ohne sein schönes Talent zu voller Reife entwickelt zu haben. Aufser einigen Elegieen besitzen wir von ihm kleinere lyrische Gedichte, Epigramme und eine epische Erzählung. Seine Sprache zeigt noch nicht die Leichtigkeit und den Schliff seiner Nachfolger, seine Verse haben mancherlei Eigentümlichkeiten, z. B. zahlreiche Spondäen (auch im fünften Fufs) und häufige Elisionen.

3. Für den vollendetsten unter den Elegikern hielten die Alten den Albius Tibullus, geboren um das Jahr 54 v. Chr.; sein Geburtsort ist unbekannt, aber er kam schon jung nach Rom. Innige Freundschaft verband ihn mit dem als Feldherr wie Redner gleich angesehenen M. Valerius Messalla. Diesen

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