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und da er viel in Gesellschaft war, so sieht man, dafs er mit ungemeiner Leichtigkeit gearbeitet haben müsse. Seine besten Stücke sind: L'école des Maris, George Dandin, le Bourgeois Gentilhomme, les Femmes savantes, le Mariage forcé, l'Avare, le Misantrope und le Tartuffe. Ein grofser Theil derselben, unter andern die beiden letztern, welche vorzüglich bewundert werden, sind in Versen abgefasst. Über seinen Charakter als Dichter wird man mit Vergnugen folgendes treffende Urtheil eines unserer gründlichsten Kunstrichter lesen: »Molière wird noch immer von den Franzosen als der Vater ihres Lustspiels, als Stifter der bessern und musterhaften Epoche der komischen Gattung verehrt und er vereinigte unstreitig alle dazu erforderliche Talente uud Verdienste in sich. Vorzüglich schöpfte er aus der reichhaltigen Fundgrube seiner Kenntnifs der Natur, der Welt und des menschlichen Herzens: ob er gleich auch die, Werke des Alterthums und der neuern komischen Dichter, besonders der spanischen und selbst der ältern französischen, nicht unbenutzt liefs. Seine Darstellungen beziehen sich freylich zunächst auf die Sitten und Eigenheiten seines Zeitalters; aber auch selbst diese mehr lokalen und temporellen Gemählde haben sehr viele Züge, die überall, auf jedes Volk und Zeitalter, anwendbar sind. Und wo er allgemeinere Charaktere, z. B. die des Geizigen, des Heuchlers, des Menschenfeindes, schildert, da entwirft er, bey aller ihrer Individualisirung, Schilderungen, die ihr Urbild in der menschlichen Natur selbst haben, und mit dieser gleich fortwährend und fortwirkend sind. Auf die Anlage komischer Situationen und deren vortheilhafte Benutzung, verstand sich sein Genie nicht weniger als auf Charakterisirung. La Bruyère zieht folgende Parallele zwischen Terenz und Molière: Il n'a manqué à Térence que d'être moins froid: quelle pureté! quelle exactitude! quelle politesse! quelle élegance! quels caractères! Il n'a manqué à Molière que d'éviter le jargon et d'écrire purement: quel feu! quelle naïveté! quelle source de bonne plaisanterie! quelle imitation des moeurs, et quel fléau de ridicule! Mais quel homme on auroit pu faire de ces deux comiques! Selbst im Niedrigkomischen, welches man in den Molierischen Lustspielen oft zu häufig und zu anstöfsig zu finden geglaubt hat, bleibt doch dieser Dichter noch immer das beste Muster. Nicht nur unter die Kemischen und burlesken Scenen derjenigen von seinen Stücken, die zu dieser Gattung gehören, sondern in die burlesken Charactere dieser Stücke selbst hat er überaus viel feine Satire und sehr viel Lehrreiches für Leben und

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Sitten einzuweben gewusst. Pourceaugnac ist wohl das einzige Stück von Moliere, welches sich als durchgängiges Possenspiel ansehen läfst; aber auch diesem Schauspiele fehlt es nicht ganz an lehrreichen Charakteren und Situationen" *). Molière wollte im Trauerspiel auftreten, aber dies gelang ihm nicht, weil seine Stimme zu dumpf, seine Organe zu wenig biegsam und seine Zunge zu flüchtig war. Desto mehr glänzte er in komischen Rollen. Nicht nur in den Rollen eines Maskarill, Sganarell u, s. w. gefiel er, sondern auch in den höhern komi schen, z. B. eines Harpagon, Orgon. In Ansehung seines persönlichen Charakters war er sanft, gefällig und grofsmüthig. Er harangirte gern, und wenn er seine Lustspiele den Mitgliedern seiner Bühne vorlas, verlangte er, dafs sie ihre Kinder mitbringen möchten, damit er aus den Eindrücken, die diese Leetüre auf sie machte, die Wirkung derselben auf dem Theater beurtheilen könnte. Man sagt auch, dafs er alle seine Stücke vor ihrer Bekanntmachung einer alten Haushälterinn vorgelesen, und alle die komischen Stellen, die ihr kein Lächeln abnöthigten, verändert habe. Sein ansehnliches, durch seine Talente erworbenes, Vermögen verwandte er auf eine edle Art zur Unterstützung Hülfsbedürftiger und zu einem vernünftigen Lebensgenufs. Die besten Gesellschafter, welche die feinere Wollust mit Philosophie verbanden, fand man bey ihm. Er hatte zu Auteuil bey Paris ein Landhaus, wo er sich mit ihnen von den Beschwerlichkeiten seines Standes erhohlte. Der grofse Condé verlangte, dafs er öfters zu ihm kommen sollte, und gestand, er lerne immer etwas aus seinem Umgange. Ludwig XIV schätzte ihn ganz vorzüglich, und nahm ihn standhaft gegen die vielen Verfolgungen in Schutz, die sich der Dichter durch seine freymüthigen Charakterschilderungen zuzog. Es gereicht überhaupt diesem in mancher Hinsicht schwachen Fürsten sehr zur Ehre, dafs er das Verdienst eines Molière, Boileau und Racine, in seinem ganzen Umfange zu würdigen verstand und auf eine ausgezeichnete Art belohnte. Unser Dichter munterte durch beträchtliche Geschenke junge Männer auf, die Talent verriethen. Ihm ist vielleicht die französische Bükne ihren Racine schuldig. Er erzog und bildete einen andern jungen Mann, der sich durch die Ueberlegenheit seiner Talente und durch die besondern Gaben, die ihm die Natur verliehen hatte, einen ausgezeichneten Namen gemacht hat, den französisehen Roscius, Baron, Häusliches Glück genofs Molière

* Eschenburgs Beispielsammlung. Th. 7. S. 146.

zuvor.

nicht. Er hatte 1661 ein junges Mädchen, die Tochter der obengedachten Bejart, geheiratet. Das Mifsverhältnifs des Alters und der Gefahren, denen eine junge und schöne Schauspielerinn ausgesetzt ist, machten diese Verbindung unglücklich, und Molière, so sehr er auch Philosoph war, empfand im Innern seines Hauses Verdriefslichkeiten, über die er sich auf der Bühne lustig gemacht hat. Sein letztes Stück war der Malade imaginaire. Seine Brust war schon lange angegriffen gewesen und er warf zuweilen Blut aus. Am Tage der dritten Vorstellung dieses Lustspiels fühlte er sich schwächer als Man rieth ihm vergebens nicht zu spielen; er strengte sich über seine Kräfte an und dies brachte ihm den Tod. Im dritten Divertissement dieses Stücks bekam er bey dem Worte juro Konvulsionen ; man brachte ihn nach Hause und hier starb er (1673) bald nachher an einem Blutsturz. Die Geistlichkeit versagte ihm anfangs ein christliches Begräbnifs; Ludwig XIV brachte es aber bey dem Erzbischof von Paris dahin, dafs dieses l ́erbot aufgehoben wurde. Diese Nachrichten sind gröfstentheils aus der kurzen Biographie gezogen, die uns Voltaire von Molière geliefert hat. Die beste Ausgabe der Werke unsers Dichters ist zu Paris 1734 in 6 mit Kupfern versehenen Bänden in 4. erschienen. Noch verdienen empfohlen zu werden: Etudes sur Molière ou observations sur la vie, les moeurs, les ouvrages de cet auteur, et sur la manière de jouer ses pièces, par Cailhava, Paris 1802. Eine vortreffliche Beurtheilung der Werke des grofsen Komikers giebt Laharpe im 5ten Theil des Cours de Littérature S. 385 ff. Reich an guten Bemerkungen sind auch die in den Nachträgen zu Sulzers allgemeiner Theorie der schönen Künste, (vierten Bandes, erstes Stück) und im Biographen (ersten Bandes, viertes Stück) befindlichen Aufsätze über Molière, deren jener den Prof. Jakobs, dieser den Pastor Fulda zum Verfasser hat.

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LA V ARE.

COMED I E.

ACTEURS.

HARPAGON, père de Cléante et d'Élise et amoureux de Ma

riane.

ANSELME, père de Valère et de Mariane.

CLEANTE, fils d'Harpagon, amant de Mariane.

ELISE, fille d'Harpagon,

VALERE, fils d'Anselme, èt amant d'Élise.

MARIANE, fille d'Anselme.

FROSINE, femme d'intrigue.

MAITRE SIMON, courtier.

MAITRE JACQUES, cuisinier et cocher d'Harpagon.

La FLECHE, valet de Cléante.

DAME CLAUDE, servante d'Harpagon."

BRINDAVOINE,

LA MERLUCHE,

UN COMMISSAIRE.

laquais d'Harpagon.

La scène est à Paris dans la maison d'Harpagon.

ACTE PREMIER.
SCÈNE PREMIÈRE.

Hi

Valère. É quoi, charmante Élise, vous devenez mélancolique, après les obligeantes assûrances que vous avez eu la-bonté de me donner de votre foi? Je vous vois soupirer hélas! au nilieu de ma joye? Est-ce du regret, dites-moi, de m'avoir fait heureux, et vous repentez-vous de cet engagement où mes feux ont pu vous contraindre?

Elise. Non, Valère, je ne puis pas me repentir de tout ce que je fais pour vous. Je m'y sens entraîner par une trop douce puissance, et je n'ai pas même la force de souhaiter que les choses ne fussent pas. Mais, à vous dire vrai, le succès me donne de l'inquiétude: et je crains fort de vous aimer un peu plus que je ne devrois.

Valère. Hé, que pouvez-vous craindre, Elise, dans les bontés que vous avez pour moi?

Elise. Hélas! Cent choses à la fois. L'emportement d'un père, les reproches d'une famille, les censures du monde, mais, plus que tout, Valère, le changement de votre coeur, et cette froideur criminelle dont ceux de votre sexe payent, le plus souvent, les témoignages trop ardens d'un innocent amour.

Valére. Ah! Ne me faites pas ce tort, de juger de moi

par les autres. Soupçonnez-moi de tout, Élise, plutôt que de ce que je vous dois. Je vous aime trop pour cela; et mon amour pour vous durera autant que ma vie.

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Elise. Ah! Valère, chacun tient les mêmes discours. Tous les hommes sont semblables par les paroles; et ce n'est que les actions qui les découvrent différens,

Valère. Puisque les seules actions font connoître ce que nous sommes, attendez donc, au moins, á juger de mon coeur par elles; et ne me cherchez point des crimes dans les injustes craintes d'une fâcheuse prévoyance. Ne m'assassinez point, je vous prie, par les sensibles coups d'un soupçon outrageux, et donnez-moi le temps de vous convaincre, par mille et mille preuves, de l'honnêteté de mes feux.

Elise. Hélas! Qu'avec facilité on se laisse persuader par les personnes que l'on aime! Oui, Valère, je tiens votre coeur incapable de m'abuser. Je crois que vous m'aimez d'un véritable amour, et que vous me serez fidèle; je n'en veux point du tout douter, et je retranche ) mon chagrin aux appréhensions du blâme qu'on pourra me donner.

Valère. Mais pourquoi cette inquiétude?

Elise. Je n'aurois rien à craindre, si tout le monde vous voyoit des yeux dont je vous vois; et je trouve en votre personne de quoi avoir raison aux choses que je fais pour vous. Mon coeur, pour sa défense, a tout votre mérite, appuyé du secours d'une reconnoissance où le Ciel m'engage envers vous. Je me représente, à toute heure, ce péril étonnant qui commença de nous offrir aux regards l'un de l'autre; cette géné rosité surprenante, qui vous fit risquer votre vie, pour dérober la mienne à la fureur des ondes; ces soins pleins de tendresse, que vous me fites éclater après m'avoir tirée de l'eau, et les hommages assidus de cet ardent amour, que ni le temps, les difficultés n'ont rebuté, et qui, vous faisant négliger et parens et patrie, arrête vos pas en ces lieux, y tient en ma faveur votre fortune déguisée, et vous a réduit, pour me voir, à vous revêtir de l'emploi de domestique de mon pêre. Tout cela fait chez moi, sans doute, un merveilleux effet, et c'en est assez, à mes yeux, pour me justifier l'engagement où j'ai pu consentir mais ce n'est pas assez, peut-être, pour le justifier aux autres, et je ne suis pas sûre qu'on entre dans mes sentiments.

ni

Valère. De tout ce que vous avez dit, ce n'est que par

*) Je borne.

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