Vit dans l'âge suivant, par un retour grotesque, Tomber de ses grands mots le faste pédantesque. Die Dichtungsart, auf die sich Ronsard vorzüglich legte, und die ihm noch am besten geglückt ist, war die Ɑde. Er nahm darin den Pindar zum Muster und glaubte sich, als Nachahmer desselben, oft in die Wolken erheben zu müssen, welches er pindarisiren nannte, ein Ausdruck, der der französischen Sprache geblieben ist, und gegenwärtig schwülstig schreiben bedeu Let, Nie hat sich ein Dichter unverschämter gelobt, als er. Als ein Beweis davon mag hier unter vielen Stellen seiner Gedichte nur folgende stehen: Quelqu'un après mille ans, de mes vers étonné, Voudra dans ma Loire comme en Parnasse boire; Er war in eben dem Jahre gebohren, in welchem Franz I bey Pavia geschlagen und gefangen wurde, als ob der Himmel, sagte er, Frankreich über dies Unglück habe trösten wollen, Seine Zeitgenossen urtheilten nicht minder schmeichelhaft von ihm, als er selbst. Schlecht schreiben hiefs nach einem damalign Sprichwort Ronsard Ohrfeigen geben. Er gewann in den Jeux floraux, die ein Bürger von Toulouse im Jahr 1323 gestiftet hatte, den in einer silbernen Blume bestehenden Preis, Da er hierdurch nicht genug belohnt zu seyn schien, so liefs die Stadt Toulouse eine Minerva aus gediegenem Silber von grossem Werth verfertigen und ihm solche mit einem Dekret, das ihn zum ersten französischen Dichter erklärte, überreichen. Die fünf auf einander folgenden Könige von Franz I bis Heinrich III, besonders Carl IX, der sogar Gedichte auf ihn gemacht haben soll, beehrten ihn mit ausgezeichneter Achtung. Der bekannte Anton Muret commentirte einen Theil seiner erotischen Gedichte, und Julius Caesar Scaliger pflegte ihn nicht anders als vorzugsweise, den französischen Dichter zu nennen. Diesem grofsen Enthusiasmus, den Ronsard seinem Zeitalter einflöfste, kommt ganz die Verachtung gleich, zu der er bey der Nachwelt herabgesunken ist. Schon bald nach seinem Tode, der 1585 erfolgte, pflegte Malherbe, wenn er seine Gedichte seinen Freunden vorlas, und harte Ausdrücke und matte Stellen bemerkte, zu sagen: hier habe ich einmal ronsardirt. Oxymore, Dyspotme, Oligochronien; Certes, je les dirois du sang Valesien, etc. Nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts sind die Werke unsers Dichters nicht wieder gedruckt worden. Die Ausgaben, Paris 1609 fol und 1629, 9 Bande in 12, sind die vollständig'sten. Er hat sich in allen Dichtungsarten, die dramatische ausgenommen, versucht. Man hat von ihm Lieder, Oden, Hymzen, Elegien, Idyllen (unter dem Titel Boccage royal, weil sie Hofsitten und Hofvorfälle in Schäfertracht kleiden) und ein unvollendetes episches Gedicht la Franciade, welches der erste in Frankreich gemachte Versuch in dieser Gattung ist. Nachrichten von seinem Leben findet man' in dem 3ten Theil der Eloges des hommes savans, tirés de l'histoire de Mr. de Thou, par Antoine Teissier, Leiden 1725. 8. Folgendes kleine Gedicht ist nicht ohne poetisches Verdienst. ODE. Mignonne, allons voir si la Rose Sa robe de pourpre au soleil, Las! **) voyez, comme en peu d'espace Mignonne, elle a dessus la place, Donc, si vous me croyez, Mignonne, Fera ternir votre beauté. *) Ce soir. **) Interjection plaintive qui a vieilli; à sa place on se sert de hélas. Richelet. REGNIER. MATHUR ATHURIN REGNIER stammte aus einer guten bürgerlichen Familie und wurde 1573 zu Chartres gebohren. Er zeigte von Jugend auf viel Hang zur Satire. Sein Vater bestrafte ihn deswegen; allein weder Strafen noch Bitten konnten diese Neigung unterdrücken. So viele Feinde er sich auch dadurch zuzog, so fehlte es ihm auf der andern Seite doch nicht an Freunden. Der Kardinal Franz von Joyeuse nahm ihn mit sich nach Rom, und mit dem Gesandten Philipp von Bethune machte er diese Reise noch einmahl. Seine Gönner verschaften ihm mehrere Pfründen und ein Jahrgehalt von 2000 L. auf eine Abtey. Alles aber ward verschwendet, um seinem ausschweifenden Hange zum Vergnügen zu' fröhnen. Ein Greis seit seinem 3osten Jahre starb er in seinem 4osten an Entkräftung. Folgende launige Grabschrift soll er auf sich verfertigt haben: J'ai vécu sans nul pensement, Me laissant aller doucement Unter seinen Werken findet man poetische Episteln, Stanzen, Oden u. s. w., fast alle von geringem Werthe. Am meisten Aufmerksamkeit verdienen seine 16 Satiren, die ihn noch immer einen ehrenvollen Platz unter den Dichtern seiner Nation einnehmen lassen. Boileau nahm sich hauptsächlich Horaz zum Muster; Regnier hingegen ahmt nicht blofs diesen römischen Satiriker, sondern öfters auch den Persius und Juvenal, besonders in Ansehung des Tons seiner Satiren, nach. Sein Styl ist nicht selten incorrekt und sein Scherz niedrig; die Farben der entworfenen Gemälde sind zu grell aufgetragen und die Sitsamkeit wird an mehr als einem Ort beleidigt, wie schon Boileau bemerkt, Heureux, si ses discours, craints du chaste lecteur, Indessen wird der Leser dafür durch manche glückliche Verse, sinnreiche Einfälle und treffende Urtheile schadlos gehalten. Seine Werke sind unter dem Titel: Satires et autres òeuvres de Mathurin Regnier (angeblich) zu London 1733°, tn 4. und zu Paris 1750 in 2 Bänden in 12. erschienen, der Londner Ausgabe steht ein Leben des Dichters. CONTRE UN IMPORTUN *). Vor A M. de Lavardin, Evêque du Mans. Charles, de mes péchés j'ai bien fait pénitence. De galoche, do botte, et d'un ample pannache, Sotte discrétion! voulant lui faire accroire Cherchant à me sauver de cette tyrannie, Il le juge à respect: O! sans cérémonie, De grace, me dit-il; vivons en compagnons, Sortis, il me demande: êtes-vous à cheval? *) Aus der achten Satire. Man vergleiche Horazens neunte Satire des ersten Buchs, von der gegenwärtige eine des Originals' nicht unwürdige Nachbildung ist. **) Dies Wort wurde ehemals zweysylbig gebraucht. ***) Roignon, oder üblicher rognon, Niere; tenir, mettre les mains sur les rognons, die Hand in die Seite setzen. † Vornehme Leute ritten zu Regnier's Zeit Moi, pour m'en dépêtrer, *) je lui dis tout exprès, Chez mon oncle **) diner. O Dieu le galant homme! Me jetter du Pont-Neuf en bas dans la rivière. Il m'accole à ces mots, et tout petillant d'aise, gewöhnlich, da der Gebrauch der Kutschen noch sehr eingeschränkt war.) Eigentlich ein Pferd aus den Strängen, in die es sich verwickelt hat, befreien. **) Dies war der Abt Desportes, ein zu seiner Zeit sehr geschätzter Dichter, gest, 1606. ^***) Ein weitläuftiges Gebäude in Paris, welches ehemals die Wohnung der Könige war, von Ludwig XII aber den Gerichtshöfen ein`geräumt wurde. |