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11. a) Gesang Rhingulphs, b) Barde beym Grabe Kleists, c) Klage Rhingulphs, d) Jägerin (zusammen 31⁄2 S.), e) Fidlers Joseph (1⁄2 S.) XVII 2, 452, L.

12. Lessings Verm. Schriften 1. Thl., XVII 2, 457, L, 9% S.

13. An das Lief.- und Estl. Publikum,

XVII 2, 609, ohne Zeichen, 3% S.

14. Versuch über den Urspr. der Spr.
15. Aeneide.

Sämtliche Recensionen werden von Herder bei Übersendung genannt; Nummer 14 und 15 bleiben unfindbar. Mit No. 14 ist offenbar das im Michaelmefskatalog 1771 als künftig erscheinend angekündigte Buch gemeint: Versuch über den Ursprung der Sprachen. Riga, bey Joh. Fr. Hartknoch. 8°, das Herder im Jahre 1771 laut Bücherzettel im Brfw. S. 77 zur Beurteilung erhalten hatte. Nun findet sich in der A. D. B. XIX 2, 439 eine zwölf Seiten lange Besprechung von Herders Preisschrift zusammen mit einem,, Versuch einer Erklärung des Ursprungs der Sprache. Riga bey Joh. Fr. Hartknoch. 8°. 1772." Die Ankündigungen in den Mefskatalogen stimmen nicht immer genau mit den wirklichen Büchertiteln. Ich bin überzeugt, dafs hier das an Herder einst übersandte Büchlein recensiert ist; Recensent aber ist, seinem Zeichen Bm. nach, der Präpositus in Poseritz Pistorius, ein fleifsiger Mitarbeiter vom neunten Bande (1769) ab1).

Derselbe hat in XXII 2, 548 ein ähnliches Werk: Über den Ursprung der Sprachen und der Schrift. Bützow und Wismar, in der Berger- und Bödner'schen Buchhandlung. 1772. 8°. 73 Seiten unter demselben Zeichen Bm. recensiert. Die ebendaselbst stehende Lambertsche Recension von Zobel's Gedanken über die verschiedenen Meynungen der Gelehrten vom Ursprunge der Sprachen 1773. 8°. Magdeburg in der Seidel- und Scheidhauerschen Buchhandlung. 81⁄2 Bogen kommt wegen der Jahreszahl gar nicht in Betracht. Wo steckt also Herders Arbeit? Ob sein Manuskript von dem Verfasser jener kombinierten Recension mit ,,verwebt" ist? Ich vermute vielmehr, dafs Herders Arbeit ungedruckt blieb. Auf keinen Fall steckt er hinter dem Zeichen Bm.; eine solche Selbstberäucherung seine Preisschrift wird gegenüber dem andern Büchlein gewaltig gelobt - ist ihm nicht zuzutrauen.

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Noch schwieriger ist die Untersuchung über No. 15 Die Aeneide. Eine solche hatte Herder laut Bücherzettel im Brfw. S. 77 ebenfalls im Jahre 1771 zugeschickt erhalten. Die Übersetzungen schossen damals wie die Pilze aus dem Boden hervor: Schiller machte zwanzig Jahre später ungefähr das Dutzend der Virgilübersetzungen vollzählig. Welche Aeneide ist nun hier gemeint? Die im Ostermefskatalog 1770 angekündigte des P. Virgilius Maro Aeneis, ein Heldengedicht in deutsche Verse übersetzt etc. 1. Bd., welcher die ersten sechs Bücher enthält gr. 8°. Göttingen bey Vanderhoecks Witwe, kann gemeint sein. Diese war aber in XV 1, 224 bereits beurteilt, ehe Herders Manuskript eintraf; dies würde dann also in Nicolais Papierkorb gewandert sein. Ich glaube, dafs mit jener Aeneide ein andres Buch gemeint ist, die im Michaelmefskatalog 1770 angekündigte: Virgil's Aeneide, erstes Buch, den Kunstrichtern zugeeignet, gr. 8°. Wismar bey Bergern und Bödnern. Dieses 21⁄2 Bogen starke Büchlein ist nebst einem andern: das erste Buch der Aeneis, in dem Sylbenmaafse des Originals poetisch übersetzt. Greifswald bei Röse 1773,

1) Eine diesem Recensenten gehörige Kritik (A. D. B. X 1, 173) möchte Haym (I 402 Anm. 1) fast Herdern beilegen; er widersteht aber dieser Versuchung mit Recht.

31⁄2 Bogen in 4° ganz kurz in drei Zeilen besprochen unter dem Zeichen Em. (Anhang zu Bd. XXIV 1141.) Dieses Em. kann ein Druckfehler sein (berichtigt ist er nicht), weil der Geh. Legationsrath Lichtenberg in Gotha nur für ,,Diplomatik und Physik" recensierte. Sollte also Herder die 1773 ger Aeneis auch noch recensiert und Nicolai beides in drei Zeilen zusammengeschweifst haben? Das Schweigen des Briefwechsels hierüber fällt gar nicht ins Gewicht, denn den bricht Herder eigentlich schon im August 1773 ab, bis wohin von den Bückeburger Recensionen kaum ein Dutzend gedruckt waren. Er bekümmerte sich in dieser Zeit der Entfremdung wenig darum, was Nicolai mit seinen Manuskripten. sie waren überdies recht kurz anfing. Vielleicht ging Herders Aeneide-Recension in der Thüringer Druckerei verloren, genug: sie ist verschwunden. No. 13 kannte Joh. v. Müller nicht, weil ihr das Zeichen fehlt.

Dritte Sendung, angelangt in Berlin am 3. Dezember 1772.

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Diese Recension wurde bereits im Jahre 1777 aus der Allgem. D. Bibl. wieder abgedruckt in dem Buche: Klopstock, in Fragmenten aus Briefen von Tellow an Elisa. Hamburg, gedruckt bey Schniebes mit Fortsetzung 1778, und Herder als ihr Verfasser verraten. Vgl. A. D. B. Anhang zu Bd. XXXVI S. 3360. Sie ist auch die einzige, welche in den früheren Herder-Ausgaben steht. Der Begleitbrief (Brfw. No. 17) ist höchst interessant.

Vierte Sendung, angelangt in Berlin am 21. Januar 1773.

17. Klopstocks David, - XX 1, 1, Ds, 9 Seiten lang.

18. Lindners Inbegriff 2. Thl., XX 1, 212, F, 5 S.

19. Hurd.

20. Lobrede auf von Creuz, - XIX 1, 300. Ohne Zeichen. 1 S. und einige Tage später ohne Begleitbrief:

21. Sulzers Theorie, XXII 1, 6-35, Ds.

Diese Nummern werden von Herder kurzweg Klopstock, Lindner, Hurd, Creuz genannt (Brfw. S. 89, 1. Zeile). Joh. von Müller kennt die Nummern 18 und 20 nicht. Da die erste Lindner-Recension bereits gedruckt war, so kann hier nur die zweite gemeint sein, die dann erst Michaelis 1773 gedruckt erschien. Creuz Oden-Recension war ebenfalls schon seit Jahresfrist gedruckt, also ist hier die, allerdings zeichenlose, Recension No. 20 gemeint. Wer mir entgegenhalten will: es sei nicht gut denkbar, dafs Herders Manuskript, welches Nicolai erst am 21. Januar erhielt, schon zur Ostermesse desselben Jahres gedruckt wurde, der lese die letzte Seite dieses Bandes XIX 1. Stck. Da stehen Todesfälle angezeigt, die noch später passiert sind, u. a. der am 8. Februar erfolgte Tod Hambergers, der, nebenbei bemerkt, Herders Freund Heyne so tief erschütterte. (Von und an Herder II 157.)

Mit No. 19 Hurd kann nicht die Übersetzung von dessen Letters on Chivalry and Romance" gemeint sein, welche A. D. B. XVIII 2, 649 als ,,nächstend erscheinend“ bezeichnet wird; ferner nicht,,Hurd's moral. und polit. Dialogen. Aus dem Engl. übersetzt von Hölty, Lpz. 1775." Die zeichenlose Recension dieses Werkes im Anhang zu den Bänden 25-36, S. 2432 ist zwar sehr hübsch und könnte sehr gut von Herder geschrieben

sein; aber das Buch erschien ja erst 1775. Wenn wir oben die mit Herders Zeichen Ds. versehene Dorfpfarrer-Recension ihm absprechen mussten, so dürfen wir ihm unmöglich diese zeichenlose zuerteilen. Es bleibt also zur Erklärung des ,,Hurd" nur übrig: Horazens Episteln an die Pisonen und an den Augustus, mit Kommentar und Anm. nebst einigen krit. Abh. von R. Hurd. Aus dem Engl. übs. und mit Anm. begleitet von Eschenburg. 2 Bde. Lpz. bey Schwickert 1772. 2 Alph. gr. 8°. Dies Buch steht recensiert im Anhange zu den Bänden XIII-XXIV S. 422, mit dem Zeichen Br. Heinrich Düntzer hat mit der Aufnahme dieser Recension in die Hempelsche Herderausgabe (Bd. 23, S. 206) einen Fehlgriff gethan. Sie ist von Ch. D. Ebeling in Hamburg geschrieben. Gleich nach Herders Flucht aus Riga im Sommer 1769 wandte sich Nicolai an diesen Mitarbeiter mit der Bitte auch für schöne Wissenschaften und Litterärhistorie" Recensionen zu liefern. Ebeling, welcher bisher nur geographische Werke besprochen hatte, gab in einem (ungedruckten) Brief vom 30. Oktober 1769 eine Zusage und recensierte bis 1774 ungefähr 60 schönwissenschaftliche Bücher, zunächst diejenigen, welche Herder vernachlässigt oder abgelehnt hatte. Am 26. Dezember 1772 schreibt er in dem (ungedruckten) Begleitbriefe zu einer Recensionssendung: Die Recension von Hurd ist nur beigelegt, damit Sie meinen guten Willen sehen, hoffentlich zerreifsen Sie dieselbe." Einige Wochen später erhielt Nicolai die Herdersche Hurd-Recension. Ist's nun wohl glaublich, dafs die mit Ebelings Zeichen Br. versehene Recension zerrissen wurde? Will Heinrich Düntzer durchaus diese Arbeit für Herder retten, so dürfte es sich empfehlen, die stattliche Reihe der Ebelingschen Recensionen vorher zu prüfen. Hier ist sie, festgestellt mit Partheys Schlüssel und Ebelings Briefen. Von den zehn Zeichen, welche Ebeling führte, habe ich nur das Br. bei den betreffenden Recensionen angeführt:

Romantische Briefe, Anhang zu XII 865. - Jacobis Sommerreise und Blums Lyrische Gedichte XIII 261 und 333. - Dusch, Geschmacksbriefe 4. Thl. XIV 202, Strafsenräuber 207, Schiebelers Musik. Ged. 437, Nachrichten von Künstlern 449, Ramlers Batteux 555, Ramlers Einl. in die sch. Wiss. 558, der Comet 562, Brandes Lustspiel 563. Bd. XV: Sulzers Unterredung 228, Löwens Schaubühne 558, Schöne Geister des achtzehnten Jahrh. 562. Bd. XVI: Wielands Grazien 194, Schiebelers Romanzen 267, Klopstocks kleine Werke 267, Jacobi Gleim Gleim Michaelis Briefe 623-625. Bd. XVIII: Lessings Berengarius 393, Heinekens Schreiben an Krause 576. Bd. XIX: Klamer Schmidts Phantasien 251, Komische Opern 429. - Bd. XX: Zwei franz. Wieland-Übersetzungen 587, Anthologie der Deutschen 589 Br., Romanzen 592. Bd. XXI: Spanisches Theater 530 Br., Moralische und Satyr. Versuche 534, Hypochondrist 534 Br., Homes Grundsätze von Meinhard, Sammlung einiger Komödien 542, Youngs Nachtged. v. Ebert 543. XXII: Die Kirschen 238 Br. XXIII: Unzers phys. Untersuchungen 219 Br., Michaelis Briefe 242, Devisen 243, Unterhaltungen für Kranke 452 Br., Münnichs Lobschrift 568. XXIV: Dusch, Geschmacksbriefe 5. u. 6. Thl. und die neue Aufl. 396-398, Schiebelers Ged. 398-402 Br., Ged. nach den Minnesingern, Hendekasyllaben 401, Elegien an meine Minna 401 Br. - Anhang zu XXIV: Hurd 422 Br., Lieder für das Volk 426, Fabeln Burcard Waldis 436, der Freund 439 Br., Hamburgs Annehmlichkeiten 696, Effigies viror. erud. 705 Br., Walch de Claudiano, Achilles Tatius, Woods Versuche über Homer 796-801, Vademekum 984, Heynatz Handbuch 1145, Akad. Nachr. 1333, Vermischte Aufs. 1336.

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Kölln. G.

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Fünfte Sendung mit Begleitbrief vom 14. August 1773 (Brfw. No. 21). 22. Sined.

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XXI 1, 247, F, Seite lang.

1/2

23. Lucians Schriften, 1.-4. Thl., Herders Begleitworte: ,,Hier Recensionen" öffnen jeder Vermutung Thür und Thor. Indessen findet sich in den Bänden der A. D. B., in denen man noch suchen darf, nur diese eine Nummer 23, welche Herders Zeichen trägt. Joh. von Müller fand sie nicht; sie ist sicherlich von Herder, vgl. den Bücherzettel im Brfw. S. 77. Auch Suphan hat sie bereits für Herder notiert. Sined den Barden sollte Herder ebenfalls recensieren (vgl. Brfw. S. 102 oben, S. 104 unten), und es ist mir unzweifelhaft, dafs er hier eineSined-Recension schickt. Aber sie fand vor Nicolais Augen keine Gnade. Hatte doch Herder schon einmal eine Denis-Recension schlichten müssen (Brfw. S. 69 oben); jetzt macht Nicolai mit der wahrscheinlich sehr kurzen Recension noch kürzeren Prozefs: sie wandert in den Papierkorb. Sein Freund Lüdke in Berlin mufs einspringen mit der Ersatzrecension A. D. B. XXII 2, 349. Wer diese sieben Seiten lange Arbeit liest und mit Nicolais Ansichten über die nordische Mythologie und Bardenpoesie vergleicht (Brfw. S. 65), wird seinen Einflufs nicht verkennen.

Sechste Sendung, angelangt in Berlin am 14. Januar 1774. 24. Antons Treue Übersetzungen,

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XXIII 1, 236, ohne Zeichen, 21⁄2 S.

Diese Recension ist durch zweimalige Erwähnung im Briefwechsel gesichert. Mitte Januar 1773 wollte Herder sie schicken (Brfw. S. 89 oben), ein volles Jahr später schickt er sie wirklich (Brfw. S. 104 unten). Joh. von Müller kannte sie nicht, weil das Zeichen fehlt. Das im Begleitbrief No. 22 erwähnte ,,lateinische de metro" sind Antons Vindiciae disputationis nuperae de metro Hebraeorum antiquo a dubitationibus viror. doctor. nominatim Baueri et Schmidii P. I, II. 8°.

Nach Hayms Mitteilung (I 479 Anm.) sind noch zwei Recensionen handschriftlich vorhanden, die entschieden für die Allg. D. Bibl. bestimmt waren: Cramers Luther-Ode und Thun manns Untersuchungen. Wenn die erstere mit der im Anhange zu Bd. 13–24, S. 1138 stehenden zeichenlosen Recension übereinstimmt, so wäre sie also zum Abdruck gelangt. Ende November 1771 wollte sie Herder einschicken, fand sie aber nicht (Brfw. No. 14). Er kann sie dann sehr wohl noch einmal geschrieben und in der fünften Sendung mitgeschickt haben, so dafs das vorhandene Manuskript nicht wörtlich mit dem Druck übereinzustimmen braucht. Herders Bemerkung auf dem Bücherzettel im Brfw. S. 77: ,,bleibt zum Melanchthon" macht es mir sehr wahrscheinlich, dafs die gedruckte CramerRecension Herderisch ist, da am Schlufs derselben die Melanchthon-Ode erwähnt wird.

Die Recension von ,,Thunmanns Untersuchungen" findet Haym,,sehr lobend"; die im Anhange zu Bd. 13-24 S. 668 stehende Recension dieses Werkes ist tadelnd; diese ist also nicht von Herder, sie trägt auch ein fremdes Zeichen.

In den Bänden 19-24 der Allg. D. Bibl. nebst dem dreibändigen Anhange stehen circa 1300 Recensionen mit Zeichen und 84 ohne Zeichen. Sollte darunter keine mehr für Herder zu reklamieren sein? Wie Haym mitteilt, ist Suphan geneigt die in XIX 1, 261 stehende,,Über die moralische Schönheit etc." auf Herder zurückzuführen; Hayms Zweifel an der Echtheit mufs ich bestätigen. Das im Ostermefskatalog 1772 angekündigte Buch kann Nicolai freilich mit seiner Büchersendung im Juni (Brfw. No. XXXI) sehr wohl an

Herder zur Recension mitgeschickt haben.

Wäre diese dann zur Zeit der vierten Lieferung Herders (Januar 1773) fertig gewesen, so hätte er sie in seinem Begleitbriefe No. 18 neben den andern genannt (Brfw. S. 89 oben). Hätte sie der fünften Sendung: „Hier Recensionen" im August 1773 beigelegen, so kam sie zu spät, denn Band XIX 1 der A. D. B. war schon zur Ostermesse 1773 erschienen. Da steht aber diese herrenlose Recension, auf die Herder stolz sein könnte, wenn sie sein Werk wäre. Sie gehört ihm nicht. Ebenso wenig darf Suphan die in XX 2, 580 stehende Recension von fünf kleinen grammatischen Schriften Herdern zuschreiben. Das Zeichen L gehört in diesem Bande dem Sekretär Buschmann in Stralsund, der gleichzeitig mit Herder in die,,grofse Recensieranstalt" eintrat und ein Jahrzehnt länger als dieser darin aushielt. Herder führte das Zeichen L nur bis zum XVIII. Bande.

Mit Beginn des Jahres 1767 war Herder als Dreifsigster in den Bann der Nicolaiten getreten; als er 1774 ausschied, war er in der Mitgliederliste zum Siebzehnten vorgerückt. Tod und Zwist hatten dreizehn Vorgänger weggeräumt, darunter die beiden Börner sen. und jun., Grillo, v. Moser, Abbt, Meinhard, Klotz, Adelung, Hippel, Hamberger u. a. Dem Häuptling Nicolai blieben nach Herders Scheiden 80 Mann, darunter (um nur die besten Namen zu nennen) Resewitz, Heyne, Kästner, Lüdke, Teller, Agricola, Schroeckh, Meister in Göttingen, Musäus in Weimar, Eberhard, Iselin, Ehlers, Lambert, Eschenburg, Beckmann in Göttingen, Engel, Mutzenbecher '), Höpfner in Darmstadt, Sprengel in Halle, Biester, Griesbach, Gmelin, Meusel, und üblen Angedenkens: v. Wöllner, der später sein schlimmster Feind wurde. Merck schied bald nach Herder aus.

Herder erhielt für den Druckbogen zwei Ducaten Honorar, d. h. doppelt so viel als andre schönwissenschaftliche Recensenten, wie z. B. Eschenburg und Ebeling, welche einen halben Louisdor pro Bogen erhielten. Herder hat im ganzen 16 Bogen geliefert und dafür 91 Thlr. 20 Sgr. erhalten, und zwar 76 Thlr. bar, das übrige in Büchern. Die Zahl der zum Druck gelangten Recensionen beträgt sechsunddreifsig.

Zum Schluss der Rigaer Periode hatte ich eine Liste von Recensionsschulden Herders aufgestellt (Archiv für Litt.-Gesch. XV S. 249). Hier folgt ein etwas unschuldigeres Seitenstück aus der Bückeburger Zeit. Nicolai nämlich schickt aufser den offiziellen Recensionsexemplaren bisweilen Bücher nach Bückeburg, die er Herdern zum Teil schenkt, zum Teil als lesenswert empfiehlt. Ob er ihn damit hat locken wollen, bleibe dahin gestellt. Uns interessiert nur die Thatsache, dafs Herder sich nicht zum

1) Dieser fleifsige kenntnisreiche Mann wurde während Herders Wanderjahre von Nicolai zum Mitarbeiter gewonnen; er war damals Universitätsprediger in Göttingen (vgl. Haym, Herder I 730 Anm. 1), dann Prediger im Haag, zuletzt Generalsuperintendent in Oldenburg. Er recensierte einige Bücher, die Herder vernachlässigt oder abgelehnt hatte; seine Urteile verraten den klassisch gebildeten Mann und erinnern häufig an Herder. Von 1770-75 lieferte er folgende beachtenswerte Artikel: Bd. XII 1, 327 Meusels Bibl. des Apollodor. Anhang zu XII S. 200 Decreta Romanorum ed. Krebs, S. 716 Heynes Virgil-Übers., S. 734 Ciceros Reden von Heinze. S. 983 Herders Kritische Wälder und Klotzens Beytrag zur Gesch. des Geschmacks etc. Bd. XIII 572 Damms Homerübersetzung. Bd. XIV 215 du Fresnoy etc. ed. Klotz, S. 265 Klotzens Liter. Briefe an das Publikum, S. 268 Köhlers Phädonübersetzung, S. 333 Le Bret, Staatsgesch. der Republik Venedig. Bd. XV 40 Reiskii Orat. Graeci. Bd. XVI 142 Anmerkungen über Anakreon. Bd. XVIII SS Herels Übers. der Briefe des Aristenät, S. 92 Heinzes Ciceroübersetzung., S. 587 eine Plutarchübersetzung. Die Feststellung seines weiteren Anteils an der A. D. B. wäre wohl der Mühe wert.

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