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dieselben in den einzelnen Beziehungen aufzuführen, zumal da im gegebenen Falle jedesmal darauf aufmerksam gemacht worden ist. Es genügt der Hinweis, dafs die Annalisten und Cato das Hyperbaton bereits angewendet haben, jedoch selten; auch findet sich bei ihnen (abgesehen von Sis. 42 omnia quae diximus loca, 45 propriam capere non potuerat quietem, 79 humilem caementis instructum oppidi murum, 83 fasces sarmentorum incensos supra vallum frequentes und C. orig. 4, 7 operam rei publicae fortem atque strenuam perhibet, nebst 7, 5 mons ex sale mero magnus) nie mehr als ein Wort eingeschoben. (Aufser den oben vereinzelt erwähnten Vbdgn. noch Sis. 48 imperitum concitat volgum und Qdrgr. 12 ducem hostium ferocissimum und vis quaedam divina.) Sallust hat bei seiner Neigung zu rhetorischer Färbung der Darstellung vom Hyperbaton vielfach Gebrauch gemacht, doch fügt auch er selten mehr als ein Wort zwischen Adjektiv und Substantiv ein. (Aufser den oben erwähnten Vbdgn. noch H. 1, 33 inconditae olim vitae, H. 3, 1 vitiosis agri tractibus, H. 4, 57 ferrea omni specie, H. i. 98 nuntiis confestim lugubribus, J. 95, 3 altitudo ingeni incredibilis, H. 5, 8 negotia exsequebantur familiaria, H. 2, 35 histrionis vix sani, H. 1, 112 quietam a bellis civitatem, C. 58, 1 fortem ex timido exercitum, H. i. 1 tanta doctissumorum copia, J. 33, 1 cultu quam maxime miserabili, H. 2, 39 provincia prudentiore quam illas per gentis et minus gloriae avidi imperio continenda fuit. Nach Dietschs Ergänzungen z. d. St.)

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2. Es fehlt jedoch nicht an Beispielen, in denen auch dem unmittelbar vor dem Subst. stehenden Adj. ein ganz besonderer Nachdruck beigelegt ist. So Asellio 13 tam pulchrum opus tamque artificiose factum passus est dirui; Tubero 9 in atras et profundas tenebras eum claudebant, Sis. 104 mare caecos fluctus in se provolvere leniter occepit, 111 clandestinis consiliis, Cat. orat. inc. rel 13 vecticulariam vitam vivere, repente largiter habere, repente nihil; i. l. r. 7 et in Italia atras capras lacte (sic) album habere; orat 1, 12 ridibundum magistratum gerere. H. 2, 96, 6 werden die Senatoren mit Bitterkeit grati patres genannt, weil sie trotz der Errungenschaften, die Pompejus in Spanien aufzuweisen hatte, ihn und sein Heer darben liefsen. H. 3, 61, 26 macht der Tribun L. Licinius Macer den ärmeren Bürgern den Vorwurf, dafs sie es als reicher Herrn (ditium dominorum) Geschenke ansähen, wenn sie nicht geprügelt würden und gehen könnten, wohin sie wollten. J. 89, 6 wird erzählt, dafs die Bewohner von Capsa nur eine Quelle iugi aqua (cetera pluvia) benutzen konnten. Vgl. ferner C. 13, 5 familiares opes, H. 1, 23 familiaribus copiis, J. 64, 5 regiae superbiae, J. 113, 1 regiae voluntates, H. 4, 61, 18 iustos dominos, C. 17, 1 inparatam rem publicam, 52, 23 vacuam r. p., H. 1, 101 vacuam istam urbem, C. 41, 2 tuta consilia, C. 33, 5 miseris civibus, J. 4, 3 tanto tamque utili labori, J. 73, 1 integrum bellum, J. 91, 4 velocissumos pedites, H. 2, 41, 4 callidam facundiam, J. 109, 4 fidi interpretes, H. 3, 67 laxiores agros magisque pecuarios, J. 37, 4 praerupti montis, H. 1, 41, 14 humanas hostias, H. 3, 61, 19 tenuissimas spes. Für die Beurteilung der Stellen H. i. 44 festinas cohortis, 46 incautos agros, 102 maxumis ducibus fortibus u. H. 3, 61, 10 insontis tribuni fehlt der Zusammenhang. Dafs nicht nur diese Adjj., sondern auch von den S. 26 ff. einzeln namhaft gemachten das eine oder andere gegebenen Falles als besonders betont anzusehen ist, bedarf keiner weiteren Erörterung.

Druck von W. Pormetter in Berlin.

Θ

Wissenschaftliche Beilage zum Programm des Sophiengymnasiums zu Berlin. Ostern 1888.

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Müllenhoff hat von den 1705 Strophen der Kudrun 414 als echt anerkannt, alle übrigen als Interpolationen verworfen. Nun hat doch aber, wie auch Müllenhoff annimmt, das Volksepos lange vor dem 13. Jahrhundert schon einmal eine Blütezeit gehabt. Auch auf sie ist eine Zeit des Verfalls gefolgt. Wie, wenn nun schon damals Interpolatoren gleichen Unfug verübt hätten wie die Müllenhoffschen? War eine Barbarei, wie sie Müllenhoff Bearbeitern des 13. Jahrhunderts zutraut, früher unmöglich? Wäre sie eingetreten, so hätte kein Dichter des 13. Jahrh. mehr aus der Verwirrung herausgefunden. Ich kann aber überhaupt an diese Art Interpolatoren nicht glauben, die wie aus Mutwillen oder in völliger Geistesabwesenheit Dinge in den Text hineindichten, die mit den Grundanschauungen der Dichtung oder mit dem eben Gesagten im schreiendsten Widerspruch stehen. Die ungeschickten und dummen Interpolatoren mussten sich alle Thorheiten aufbürden lassen', sagt Wilmanns. Er selbst aber ruft sie noch oft genug zu Hülfe und mutet ihnen Unglaubliches zu. Was nach Müllenhoff und Wilmanns Bearbeiter des 13. Jahrh. verbrochen haben, ist nach meiner Ansicht znm grofsen Teil das Werk früherer Jahrhunderte. In den Nibelungen beweisen es ja die Namen, wie Sagenstoffe, die durch Jahrhunderte getrennt sind, in einem und demselben Text vereinigt wurden. In unseren Epen hat eine grofsartige Sagenkontamination schon früh stattgefunden. In einer Zeit der Verwilderung des Volksgesangs ist es üblich gewesen, verwandte Sagen zu einem neuen Ganzen zusammenzuschweifsen. Dabei galt es, die zu verschmelzenden Texte möglichst vollständig auszunutzen. An den Abgeschmacktheiten und Widersprüchen, die dabei notwendig unterliefen, stiefsen sich die rohen Bearbeiter so wenig wie ihre Hörer, die auf gleicher Bildungsstufe standen. Der Dichter, der zuerst die Kudrunstrophe anwandte, hat sich gewifs kritiklos, gläubig darauf beschränkt, dem überlieferten Stoff die neue Form zu geben. Nie wird es gelingen, das 'Echte' aus dem Text herauszuschälen. Aufgabe der Kritik kann es nur sein, den vorliegenden Text in seiner Entstehung zu begreifen. Wenn ich im folgenden die Ansicht darlege, die ich mir von der Entwickelung unserer Dichtung gebildet habe, so mache ich mich darauf gefafst, dafs man mir meinen Bau wieder einreifsen wird. Eine falsche Hypothese bringt leicht das Ganze zu Falle. Mir scheint genug gewonnen, wenn man zugiebt, dafs der Weg, den ich eingeschlagen, der richtige ist, dafs, wenn nicht so, wie ich meine, doch ähnlich der jetzige Text sich allmählich gebildet haben mufs, wenn es mir gelungen ist, neues Material herbeizuschaffen, das für einen Zukunftsbau verwendbar ist.

§ 1.

In der Ballade von den Shetlandsinseln 'freit Hiluge, ein vornehmer Mann am norwegischen Hofe, um die Königstochter Hildina, wird aber von ihr verschmäht, obschon der Vater ihm geneigt ist. Als der König und Hiluge auf einer Kriegsfahrt abwesend sind, landet

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