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Die Memoiren von Villars, Catinat, Noailles, Grammont, des duc de Bouillon, Condé, S. Hilaire, Berwick, Temple haben es hauptsächlich mit kriegerischen und diplomatischen Aktionen zu thun, Vilette und Gué Trouin mit Thaten zur See. Zeitgenossen behandeln: la belle de Ludre, St. Nicolas de Port 1861 eine lothringische Dame, die Ehrenfräulein am Hofe Ludwigs war und viel geliebt hat; Barthélemy, la comtesse de Maure P. 1863; Delacroix, histoire de Fléchier P. 1865; Bungener, Bourdaloue; vgl. dazu Hurel, les orateurs sacrés à la cour de Louis XIV. 2 vol Paris 1872; Clément, une abbesse de Fontrevault au XVIIe siècle. (Gabrielle de Rochechouart) Paris 1871; vgl. auch Ménard et Goiffon, les évêques de Nimes au XVIIIe siècle. P. 1874.

Allgemeiner Romée d'Avirey, Louis XIV. et les principaux personnages de son temps. P. 1868; Perrault, les hommes illustres qui ont paru en France pendant le XVIIe siècle. 2 vols. P. 1701. cf. noch Henry, un érudit, homme du monde etc. P. 1879.

§ 10. Die Geschichte der politischen Theorien während der Regierung Ludwigs verknüpft sich mit der der Erziehung des Thronerben. War es doch natürlich, dafs es in einem Staate, indem der König alles bedeuten sollte, auch alles darauf ankam, wie er war, wie er zum Idealkönig werden konnte. So erschien schon im Jahr 1661 bald nach der Geburt des Dauphin Sénault, le monarque ou les devoirs d'un souverain. Der Verfasser sucht die Vorzüge der Monarchie vor anderen Regierungsformen zu beweisen und spricht dann von den Pflichten des Monarchen gegen Gott, sich selbst, seine Unterthanen, den Staat und die Kirche, seine Minister, im Kriege, alles unter der Voraussetzung, dafs er allein herrscht. 1663 veröffentlichte Claude Joly sein recueil de maximes véritables et importantes pour l'institution du roi, was schon 1652 in den Zeiten der Fronde erschienen war und manchmal sehr kühne Gedanken enthält; er hat auch 1665 des Erasmus institutio principis Christiani übersetzt und als codicille d'or ou petit recueil tiré de l'institution du prince chrétien herausgegeben Sphère 1665; angefügt war eine Instruktion für die Fürsten nach Commines. Zugleich erschien Lemoyne, l'art de régner, der in blumenreicher, hyperbolischer Sprache die Lehre von der Allmacht des Fürsten verkündet Schon 1664 war von Hay du Châtelet, ein traité de l'éducation du Dauphin erschienen, später hat derselbe einen traité de la politique veröffentlicht. 1666 erschien des Prinzen von Conti, les devoirs des grands, avec son testament in 180; ob dasselbe wie mémoires touchant la conduite de sa maison 1669? 1668 übersetzte Jean Rou des Spaniers Diego Saavedra Faxardo idea principis Christiano-politici, als prince politique et Chrétien. 1669 die maximes politiques en vers des abbé Esprit, der dem König auf die übertriebenste Weise schmeichelt und ihn als weit über andern Sterblichen stehend hinstellt.

Im Jahr 1670 wurde der strenge duc de Montausier, das Urbild des Molièreschen Misanthropen, Gouverneur des Dauphin. Auch er reflektierte über die Erziehung des Dauphin und gab seine Gedanken dem oben genannten Jean Rou zu ordnen. Anfangs sollten sie als éducation d'un grand prince bezeichnet werden, dann wurden sie réflexions chrétiennes et politiques de M. le duc de Montausier genannt und sind als solche zum Teil in la vie du M. le duc de Mont. Paris 1729 übergegangen, das der abbé Petit ganz panegyrisch ge. schrieben hat. Montausier betont sehr die religiösen Pflichten des Souverains, vgl. über ihn noch Amédée Roux, Montausier sa vie et son temps. P. 1860; hat dem, was Petit giebt, nur wenig hinzugefügt, über Jean Rou vgl. J. R. mémoires inédits et opuscules publiés par Waddington P. 1857. Der Herzog von Montausier berief nun gleich nach Übernahme seines Amtes den abbé Jaques Bénigne Bossuet, der sich schon als Kanzelredner am Hofe bekannt gemacht hatte, zu dessen Lehrer, vgl. darüber Floquet, études sur la vie de Bossuet. P. 1855. 3 vols und Floquet, Bossuet précepteur du Dauphin P. 1864, ferner Réaume, vie de B. P. 1869-70. 3 vols. Hauptquelle für das Leben Bossuets ist Le Dieu, mémoires et journal sur la vie et les ouvrages de B. P. 1856. 4 vols. der in der Umgebung des alternden Bossuet befindlich alles aufgezeichnet hat, was der grofse Kirchenfürst sagte und that, vgl. dazu Sainte Beuve, causeries de Lundi. vol 10 145. 12. 206. 13. 233. Zur Geschichte der Erziehung des Dauphin vergl. noch Proyart, vie du dauphin Paris 1782, und die Aufzeichnungen des valet de chambre Dubois, in tome IV der bibliothèque de l'école des chartes 1847 - 48; auch des anderen Lehrers Huetii commentarius de rebus ad ipsum pertinentibus gehört hierher. Es war natürlich, dafs ein Kopf wie Bossuet, über die Erziehung seines Zöglings nachdachte und von da aus auf die Staatstheorie kam. Erschienen doch noch immer Abhandlungen darüber, so 1670 Chanterenne, de l'éducation d'un prince. So begann er denn seine Ansichten allmählich niederzuschreiben. Wir haben noch eine instruction au prince pour bien régner, die dem Cambyses als an seinen Sohn Cyrus gerichtet in den Mund gelegt wird, dem Dauphin vorgehalten wurde und schon vieles enthält, was später weiter ausgeführt wurde, bei Ménard, oeuvres inédites de J. B. Bossuet Paris 1881. 2 vols. Bd. II,

p. 305. Von 1677 bis 1678 wurden dann die ersten sechs Bücher der politique sacrée für den Dauphin verfafst. 1700 wurde die Arbeit wieder aufgenommen, bis zu seinem Tode (1704) war er damit beschäftigt. Sein Neffe Jacques Bénigne Bossuet erhielt nicht ohne Schwierigkeit die Erlaubnis, das hinterlassene Werk seines Oheims herauszugeben, so dafs es erst 1709 erscheinen konnte. Vgl. Nourrisson, la politique de Bossuet Paris 1867, der die politische Litteratur der Zeit nach Dreyss anführt und im übrigen Bossuets so oft widerlegte Lehren noch einmal widerlegt, statt ihre Entstehung gründlich zu erklären.

Zur Geschichte Bossuets vgl. noch Daubas, Bossuet et la déclaration de 1682. Agen 1865 und Avenel, Bossuet Fiévée et Napoléon Rennes 1862 (ich füge hier an, dafs es nicht richtig ist, wenn gesagt wird, Meyer Conversationslex. 3. Auflage, dafs Bossuets catéchisme du diocèse de Meaux von Napoléon der darin ausgesprochener absolutistischen Ideen wegen benutzt ist, wie dort angedeutet scheint. Der Katechismus genofs vielmehr als solcher grofses Anschen und wurde deshalb gewählt, den berüchtigten Abschnitt über die Pflichten der Unterthanen gegen den Herrscher hat Napoléon völlig neu hinzugefügt.

§ 11. Auch L. wollte bei der Erziehung seines Sohnes, an der er den lebhaftesten Anteil nahm, mitwirken Zu diesem Zweck schien es ihm geeignet, dem Dauphin in Anknüpfung an seine eigene Geschichte Instruktionen zu geben. Colbert hatte ihm ein Memoire über die Zeit von 1661-1665 zugestellt, dann begann der König selbst kurze Notizen auf einzelne Blätter zu werfen. Sein Vorleser Périgny übernahm es, diese Notizen zu einem ganzen umzuarbeiten, das er dann dem König wieder vorlegte. Zunächst wurden in den Jahren 1669-71 so die Jahre 1666-68 bearbeitet. Dann hat nach Pérignys Tode ein andrer Vorleser des Königs, Pellisson, die Jahre von 1661-1662 ebenfalls nach auf Colbert zurückgehenden Aufzeichnungen des Königs bearbeitet. Ausführlicher hat der König selbst nur einzelnes geschrieben, so eine relation sur la guerre de Hollande, sur la fin de la campagne de 1678, réflexion sur la nécessité de châtier à propos et d'agir sans faiblesse.

Diese Hefte, die L. aufbewahrte, gab er ein Jahr vor seinem Tode dem duc de Noailles, der 1749 die Originalhandschriften mit den Abschriften, die er hatte anfertigen lassen, in der Königlichen Bibliothek deponierte. Voltaire hatte Einsicht in diese Papiere genommen, 1667 veröffentlichte er einzelnes daraus. Doch erst Grouvelle und Grimoard gaben 1806 eine vollständige Ausgabe der oeuvres de Louis XIV. in 6 vols. neben der die unsorgfältige Ausgabe von Montagnan zurücktrat. 1860 untersuchte Ch. Dreyss noch einmal die Entstehungsgeschichte und gab die »mémoires pour l'instruction du Dauphin« in korrekterer Form. Doch sind wesentliche Unterschiede gegen die Ausgabe von 1806 nicht vorhanden und man kann daher ruhig nach dieser verbreiteteren Ausgabe citieren.

Von anderen politischen Werken der Zeit sind noch zu nennen l'art d'élever un prince von 1688, Cordemoy, divers traités de metaphysique, d'histoire et de politique P. 1691. Mit der Erziehung des duc de Bourgogne hängen Fénélons politische Schriften, der Télémaque und andres zusammen. Fénélon gehört nun schon mehr der oppositionellen Richtung an, mit der vorliegende Arbeit es nicht zu thun hat. Vielleicht bietet sich später die Gelegenheit näher darauf einzugehen. Ich erwähne daher nur Boisguillebert le détail de la France ou traité de la cause de la diminution de ses biens et des moyens d'y remedier Rouen 1695. Davon erschien eine etwas abgekürzte Ausgabe als la France ruinée Cologne 1696, auf der hiesigen Königl. Bibliothek früher unter dem Namen des abbé Chevremont. 1697 folgte eine neue Ausgabe, 1699 eine dritte als détail de la France sous le régne de L., etwa 1704 eine neue als factum de la F., nicht später als 1706. Dann folgte 1707 oeuvres complètes de Boisguillebert in zwei Ausgaben, deren eine unter dem Titel testament politique du maréchal de Vauban veröffentlicht ist. Wohl davon zu unterscheiden ist das wirklich von Vauban herrührende project d'une dime royale von 1707. Beide Werke sind neu veröffentlicht in der collection des principaux économistes français von Daire. Paris 1846-48, zweite Auflage. P. 1851 von Guillaumin. cf. Horn, l'économie politique avant les physiocrates P. 1867, nur zum Teil historisch, hauptsächlich nationalökonomisch. cf. Denis, notice sur Boisguilbert. Caën 1867.

Eigentümlich vermischen sich Naturrecht und römisches Recht bei Domat, les lois civiles dans leur ordre naturelle. 1694. 2 vol. fol.; doch sind die recht eigentlich französisch rechtlichen Materien von den Ämtern u. dgl. klar abgehandelt, so dafs das harte Urteil von Mohl doch nicht ganz begründet scheint.

§ 12. Für die Geschichte der französischen Verwaltung sind zuerst einige deutsche Werke zu nennen. Französische Staats- und Rechtsgeschichte von Warnkönig und Stein. Bd. I. Französische Staatsgeschichte. Das fünfte Buch behandelt die Zeit von 1483-1789 ziemlich gedrängt. Dazu Schaeffner, Geschichte der Rechtsverfassung Frankreichs. Frankfurt 1849 in 4 Bd. Hier kommt der zweite Band in Be

tracht. Sch. hat eine Fülle von Nachrichten, doch tritt die Zeitfolge des einzelnen nicht recht hervor, da die ganze Zeit von 1614 an zusammengefafst ist. Auf eine Preisaufgabe der Akademie hin erschienen Dareste de la Chavanne, h. de l'administration en F. P. 1848. 2 vols., preisgekrönt, nach Materien geordnet, recht übersichtlich und gut geschrieben, bleibt aber etwas auf der Oberfläche, daneben Chéruel, h. de l'administration monarchique en F. P. 1855. 2 vol. stoffreicher, behandelt in chronologischer Folge die Materie, aber ohne leitende Gesichtspunkte. Vortrefflich zu benutzen ist desselben Verfassers dictionnaire historique des institutions en F. 1875. 4 éd., Block, dictionnaire de l'administration française 1875. 2 éd. hat nur dürftige historische Einleitungen zu den einzelnen Artikeln, behandelt sonst durchaus moderne Verhältnisse. Eine gute Übersicht hat v. Noorden, Geschichte des spanischen Erbfolgekrieges. Band 3. Leipzig 1883 p. 1. ff Radtke, Verwaltungsgeschichte Frankreichs unter Ludwig XIV., Braunsberg 1883, enthält eine recht brauchbare Zusammenstellung des über die Organisation der Verwaltung unter Ludwig bekannten. Die Arbeit kam erst spät in meine Hände, so dafs sie nicht mehr benutzt werden konnte. Dafs sich bei dem ähnlichen Stoff vieles gleiche findet, ist natürlich; doch wird vorliegende Arbeit Ergänzungen und Berichtigungen liefern können. Quellenwerke für die Geschichte der Verwaltung sind Depping, correspondance administrative sous Louis XIV. 4 vols. und Boislisle, correspondance des Controleurs généraux des finances avec les Intendants I Paris 1874, namentlich letzteres durch seine vorzüglichen und reichhaltigen indices eine fast unerschöpfliche Fundgrube für die Kenntnis des Verwaltungssystems. Auch die Sammlung der Papiere Colberts bei Clement in 7 Bänden Paris 1862 ff. bietet viel.

Die Gesetze Ludwigs XIV. finden sich in der grofsen Sammlung recueil général des anciennes lois françaises par Isambert, Decniog et Taillandier. Band 17-20. Paris 1828-30 im Auszuge und in etwas willkürlicher Auswahl ordonnances, édits, arrêts du conseil et du parlement durcheinander. Daher muss man doch noch auf die älteren Sammlungen zurückgehen wie Brillon, dictionnaire des arrêts P 1711, Néron et Girard, les édits et ordonnances des rois de France, nouvelle éd. von 1720, wohl neuere Ausgabe des recueil d'édits sur le fait de justice von 1706.

§ 13. Die Geschichte des conseil ist in älterer Zeit viel bearbeitet worden. Aucoc, le conseil d'état avant et depuis 1789 P. 1876 enthält eine Aufzählung der älteren Litteratur, die von dem Verfasser freilich nur oberflächlich benutzt ist. So mufs man noch immer das eingehende Werk von Gaillard, h du conseil du roi P. 1718, der seinerscits wieder Gauret, stile des conseils du roi P. 1708 benutzt hat, zur Hand nehmen. Auch das Journal des conseiller Olivier Lefèvre d'Ormesson, das Chéruel 1870-72 veröffentlicht hat, bietet namentlich im zweiten von 1661-72 reichenden Bande interessante Beiträge zur Geschichte der Verwaltung. Der conseiller Gourville, dessen 1724 zuerst erschienenen mémoiren bei Michaud IIle serie, vol 5 veröffentlicht sind, hat 1702 geschrieben, weifs viel, aber stellt sich zu sehr in den Vordergrund. Mehr die Kompetenz des Rates behandelt R. Dareste, histoire de la justice administrative en France. Bos, les avocats aux conseils du roi P. 1881 enthält einzelne kulturhistorische Bilder aus der Geschichte der Advokatur. cf. Regnault, histoire du conseil d'état. P. 1851; Vidaillan, hist. des conseils du roi. P. 1856. T. II. Über die secrétaires d'état hat Luçay, les s. d'é. P. 1881 ein reiches Material zusammengebracht. Die Geschichte der grande chancellerie schrieb Tesseran P. 1710 in zwei gewaltigen Foliobänden; bei der Fülle des unwichtigen, das er erwähnt (sogar die Ernennungen zum valet chauffe-cire héréditaire werden angeführt), ist es schwer, das wichtigere zu finden.

Was nun die einzelnen Minister anlangt, so ist die Litteratur namentlich über Colbert sehr grofs. Hier ist vor allem zu nennen P. Clément, histoire de Colbert et de son administration P. 1874 2 vols, der mit diesem nach seinem Tode herausgegebenen Werk die Arbeit seines der Geschichte Colberts gewidmeten Lebens abgeschlossen hat. Dem hier beigebrachten, gut geordnetem und schön dargestelltem Material haben Gourdault, C. Tours 1879, Dussieux, étude biographique sur C. P. 1886 nur wenig hinzufügen können. Von dem vor Cléments Buch aufser von diesem selbst erschienenen hat noch jetzt Bedeutung Joubleau, étude sur C. ou exposition du système d'économie politique de 1661-1683 2 vols. Paris 1856 wegen der guten Nachrichten über das Finanzwesen der damaligen Zeit. Seelig, de Colberti administratione aerarii Goettingen 1844 verbirgt unter der fremden Sprache, wie so oft, seinen geringen Inhalt; Arenz, Colbert. Prag 1865 und Bridges, France under Richelieu et Colbert. Edinburgh 1866 verkünden den Ruhm Cs auch dem Ausland. Du Fresne de Beaumont, C. P. 1869 sei der Vollständigkeit wegen angeführt. Neymarck, C. et son temps Paris 1877. 2 vols. hat viele Familiennachrichten und kulturhistorisch interessante Umstände zusammengebracht und hübsch erzählt. Einzelnes aus Cs. Thätigkeit behandeln Aymé, C. promoteur des

grandes ordonnances de L. XIV. P. 1861, Monnier, Guillaume de Lamoignon et C. P. 1862, Boulet, le testament de C. Bourges 1874.

Von Louvois handelt Rousset, h. de L. Paris 1862 – 4 4 vols, eins der besten neueren französischen Geschichtswerke. Memoiren hat hinterlassen, Brienne (Louis-Henri de Loménie, comte de B.) veröffentlicht von Barrière P. 1828. 2 vols, mehr den Eindruck von Aufzeichnungen eines flotten Lebemannes als eines Staatsmannes machend, von Lionne bat Chevalier Briefe veröffentlicht Valence 1877 Die mémoires de Pomponne par Mavidal. P. 1860. 61. 2 vols. haben es nur mit auswärtigen Verhandlungen zu thun. Über Chamillart bringt Esnault. C. P. 1885 2 vols in seiner correspondance et papiers inédits neues Material Torcy's Memoiren (Michaud III. 8) betreffen hauptsächlich die Verhandlungen während des spanischen Erbfolgekrieges. § 14 Die Provinzialverwaltung ist behandelt von Dupin, h. de l'administration locale P. 1829 sehr übersichtlich; Monnet, histoire de l'administration provinciale P. 1885 behandelt die Geschichte seit 1789, für das frühere giebt er nur einen flüchtigen Abrifs. Die Intendanten behandelt Boyer de Ste. Suzanne, les intendants et le personnel administratif de l'ancien régime P. 1868, vorher l'intendance de Picardie 1865, aufserdem Arbois de Joubainville, l'administration des intendants 1880. Sehr instruktiv sind die Memoiren von Intendanten, so die von Bâville 1734 und Foucault publ. par Baudry P. 1862 mit wertvoller Einleitung des Herausgebers. Laferrière, mémoire sur l'h. allgemein Grun, les états provin

ciaux sous Louis XIV. und Taillandier, in annuaires de la soc. de l'h. de Fr. 1852. Die états der einzelnen Provinzen sind öfter behandelt worden, so die von Bretagne bei Carné les états de B. P. 1868. 2 vols. Keorguen, recherches sur les états de la B. P. 1875 2 vols, die von Artois Filon, h. des états d'A. P. 1861, von der Provence Coriolis, dissertation sur les états de P. Aix 1867; von Languedoc Trouvé, essai historique sur les états généraux de la province de L. 2 vols Paris 1818; Franche Comté Clerc, h. des états généraux en F. Besançon 1882; Saintonge Audiat, les é. pr. de S. Niort 1870. Ferner giebt es sehr viele, zum Teil recht tüchtige Provinzialgeschichten, von denen auch nur die wichtigsten anzugeben hier zu weit führen dürfte. Von Arbeiten, die sich auf die Zeit von L. beziehen, nenne ich vor allen Thomas, une province sous L. über Burgund, Jacquet, la vie littéraire dans une ville de province sous L. P. 1886, Dugast-Matifeux, état du Poiton sous L. Fontenay-le-Comte 1865.

Die Municipalverwaltung findet sich eingehend dargestellt bei Babeau, la ville sous l'ancien régime P. 1880. Der Verfasser hat eine Fülle von Nachrichten zu einem hübschen Gesamtbilde städtischen Lebens vereinigt, doch sind vielleicht Unterschiede der Zeiten und Örtlichkeiten, die sehr grofs waren, zu sehr verwischt. Daher sind die älteren Arbeiten von Dufey, h. des communes en F. P. 1828 und Leber, h. critique du pouvoir municipal P. 1828, namentlich die erste, noch immer von Wert. Das Recht behandelt Béchard, le droit municipal dans les temps modernes P. 1866.

Die Dörfer behandelt Babeau, le village sous l'ancien régime P. 1877; hier gilt noch mehr das von seinem Werk über die Städte gesagte, aufserdem stellt er doch wohl die Lage der Bauern als zu günstig dar. Für einzelne Orte unter L. Perier, Bourbon l'Archambault sous L. P. 1873, Babinet de Rencogne, les confirmations de noblesse de l'échevinage d'Angoulême sous L. P. 1869.

§ 15. Für die Geschichte der Polizei verwaltung ist das klassische Werk Delamarre, traité de la police. 4 vol. in f. zuerst 1705. Hier ist eine ungeheure Fülle von Polizeiverordnungen, arrêts du conseil u. a., über Lebensmittelverkauf, Wege, Verwaltung etc. übersichtlich geordnet; hauptsächlich allerdings Paris betreffendes. Interessant sind die notes de René d'Argenson. Paris 1866 herausgegeben, Auszüge aus den Berichten des Polizeipräsidenten von Paris an den Generalkontroleur, die fast alle Gebiete der Polizeiverwaltung betreffen. Die Geschichte der Pariser Polizei behandeln Raisson, histoire de la police de Paris P. 1844, giebt mehr einzelne Anekdoten. Frégier, histoire de l'administration de la police de Paris P. 1850. 2 vols ist gründlicher, behandelt aber alles mögliche, was mit dem Gegenstand nur in sehr oberflächlicher Beziehung steht, nebenbei Clément, la police sous L. P. 1866 behandelt ausgewählte Kapitel der inneren Geschichte Frankreichs, die zum Teil in seiner Geschichte Colberts wiederholt sind. Einen einzelnen Punkt bespricht Mainard, notice historique sur les officiers magistrats de police P. 1861, Kriminalgeschichten aller Art, die hier anknüpfen, brauchen nicht genannt zu werden.

Eng mit der Polizeiverwaltung zusammen hängt das Gefängniswesen. Namentlich die Bastille ist viel behandelt. Auf Fougerot, h. générale de la B. P. 1834. 2 vols und die grofse histoire de la B. v. Arnould, Albirze, Du Poujol, Marquet in 8 vols. P, 1866 wieder aufgelegt, folgte Ravais son, archives de la Bastille. Die 1866 bis 1882 erschienenen 13 Bände behandeln die Zeit L. seit 1661, greifen aber vielfach

darüber hinaus. Hier finden sich eine Unsumme kulturgeschichtlich interessanter Kriminalfälle, freilich schwer zu übersehen, in chronologischer Folge aneinander gereiht. Vgl. Desmaze, les pénalités anciens supplices prisons et grace en F. P. 1866 und Du Boys, histoire du droit criminel de la F.

§ 16. Über die Verwaltung des Ackerbaus s. Mauguin, études historiques sur l'administration de l'agriculture en France und Costaz, h. de l'administration en France de l'agriculture, des arts utiles etc. P. 1832. 2 vols, das aber mehr systematisch abhandelnd, als historisch ist. Vgl. noch Fourtier, les grands louvetiers de F. P. 1868 und Barthélemy, les grands écuyers et la grande écurie de F. P. 1868.

Für die öffentlichen Arbeiten s. Malapert, histoire de la législation des travaux publics P. 1880. Ferner Vignon, études historiques sur l'administration des voies publiques en France au XVIIe et XVIIIe siècle; Cotelle, mémoire concernant l'administration des ponts et des chaussées sous Colbert, und Aucoc, conférence sur l'h. de l'administration des ponts et chaussées in annales des ponts et chaussées 186 6 Die Geschichte des canal du midi s. bei André ossy, h. du canal du midi P. an VIII; dazu Champion, les inondations en F. depuis le sixième siècle t. I. P. 1858.

Für die Bergwerke Peyret-Lallier, traité sur la législation des mines. Forstwesen Maury, h. des grands forêts de la Gaule et de l'ancienne F. 1850; Post Belloc, les postes françaises recherches historiques sur leur origine P. 1886.

Die Geschichte der Akademie ist viel behandelt worden. Zuletzt von Mesnard, histoire de l'académie française P. 1857, cf. Maury, l'ancienne académie des inscriptions et belles lettres P. 1864. Die ac. v. Arras. h. de l'académie d'A. Arras 1872; dazu Jourdain, l'université de Toulouse au XVIIe siècle P. 1862 und Vaisse-Cibiel, l'ancienne université de Toulouse, Toulouse 1865.

Die Bibliothok beh. Le Prince, essai historique sur la bibl. du roi, nouvelle édition par Louis Paris. Von Geschichten einzelner Anstalten erwähne ich Normand, h. du'collége de Magnac-Laval Limoyes 71. § 17. Die Geschichte der Justiz verwaltung ist, so weit ich sehe, am vollständigsten in dem dickleibigen, schwerfällig geschriebenen, aber sehr gründlichen Buch von Brewer, Geschichte der Französischen Gerichts-Verfassung, Düsseldorf 1835, 2 Bände gegeben. Die Magistratur behandeln Lebon, des principaux magistrats du parquet aux parlements P. 1865, Camoins de Vence, la magistrature française P. 1862. Die Parlamente sind viel behandelt, so seit des alten Marillac, traité des parlements de F.; von Mérilhou, les parlements de F. P. 1863. Bastard de l'Estang, les parlements de F. P. 1857. 2 vols geht von der Geschichte des Parlaments von Toulouse aus und beschreibt im ersten Band die Zusammensetzung, im zweiten die Rechtsprechung der Parlamente; sehr lobend. v. Tippelskirch, über die alten Parlamente F. und deren Einfluss auf die Staatsformen der Gegenwart Berlin 1859 hebt mehr die politische Bedeutung der Parlamente hervor. Desmaze, curiosités des parlements de F. P. 1863. Laferrière, rivalité des parlements avec les intendants et le conseil du roi P. 1866 Dufey, histoire actes et remontrances des parlements de F. P. 1826 behandeln einzelnes. Gilardin, du rôle politique des parlements Lyon 1865 (nach La Cuisine). Von den einzelnen Parlamenten ist das wichtigste, das von Paris, am meisten behandelt. So schon von Voltaire, h. du parlement de P. P. 1769, dann von Desmaze, histoire du parlement de Paris. P. 1859, Rittiez, histoire du palais de justice de Paris du parlement P. 1860, sehr allgemein; le parlement de Paris 1863, Billet, le parl. de P. Arras 1868 und Fayard, le parlement de P. 1878. 3 vols. compiliert Das Parlament der Normandie hat Floquet, h. du parlement de la Normandie P. 1840-47. 7 vols vortrefflich behandelt, vgl. dazu Rathery, sur les institutions judiciaires de la Normandie P. 1839; Merval, catalogue et armorial des présidents. . . du parlement de Rouen P. 1868; sowie Reilly, mémoires sur la vie de Pellot, intendant, premier président du parlement de la Normandie. P. 1881. 2.

Das Parlament von Flandern s. bei Pillot, h. du parlement de Flandre P. 1849. 2 vols. Plouvain, notes historiques sur le parlement de Flandre und Delegorgue, le parlement de Flandre et le palais de justice de Douai. Douai 1881. Für die Franche Comté, Perraud, les états, le parlement de Franche Comté et la conquête de 1668; für Metz Michel, histoire du parlement de Metz P. 1845; für die Bourgogne Lacuisinière, le parlement de Bourgogne 2 vols P. 1857; Malteste, anecdotes du parlement de Bourgogne Dijon 1866, sowie die allgemein interessanten souvenirs de Jean Bouhier, premier président du parlement de Dijon, für die Provence Cabasse, essais historiques sur le parlement de Provence. 3 vols. P. 1826.

Die présidiaux sind erschöpfend bearbeitet in dem traité de la jurisdiction des présidiaux P. 1764. vgl. Blanchard, études sur le présidial de Nîmes. Nîmes 1862. Das Châtelet bespricht Sallé, traité des fonctions et des commissions au Châtelet. P. 1759.

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