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dass uns die russische Tür verschlossen wäre; unsere Diplomatie ist immer vorsichtig genug gewesen, auch diese Drähte nicht abreissen zu lassen.

Wenn aber England die Wahl hat, dass die mitteleuropäische Tripel-Allianz, die ein Gegengewicht gegen Russland und Frankreich ist und die diesen beiden Reichen in Bezug auf Asien wie auf Aegypten gewisse Beschränkungen auferlegt, besteht, oder dass auch dieses Russland wie Frankreich einen Zügel anlegende Bündnis zerfällt und statt dessen etwa ein Dreikaiserbund nebst intimen russisch-französischen Beziehungen trete; wenn so die Alternative steht, dann begreifen wir nicht, wie ernste englische Blätter an der Dis creditirung und der Untergrabung der Festigkeit des Dreibundes zu arbeiten ein Interesse haben.

Die Times sagen:

Die Stimmung des englischen Volkes gegenüber Deutschland ist schon in der Entfremdung begriffen; wenn die Deutschen aber in ihrer Politik der Erbitterung beharren, so wird sie ihnen ganz entfremdet und vielleicht in erklärte Abneigung verwandelt werden.

Gewiss ist diese Beurteilung der englischen Stimmung leider richtig und leider ebenso richtig ist es, dass man mit Vertauschung von England und Deutschland an der entscheidenden Stelle genau dasselbe in ein deutsches Blatt gegenüber England schreiben könnte, und das trifft sogar auf deutsche liberalen und freisinnigen Zeitungen zu, die sich stets besonders bemüht haben, gute Beziehungen zu England zu pflegen und zu empfehlen.

Und warum das? Wo ist die reale Notwendigkeit für solche galligen Auseinandersetzungen, aus denen nur und ausschliesslich Frankreich und Russland Vorteile ziehen können?

Es ist gewiss kein Zufall, dass gerade jetzt, wie erwähnt, von Paris aus Mustapha Khamel deutsche hervorragende Politiker für eine Schwenkung gegenüber Aegypten zu gewinnen sucht, und wenn ihm das auch, soweit meine Kenntnis reicht, durchaus misslungen ist, obgleich er an zahlreichen Türen angeklopft hat, immerhin ist es bemerkenswert, dass man in der Pariser Atmosphäre zu der ermutigenden Ueberzeugung neigt, es lasse

sich in Deutschland schon Anhang für die französischägyptische Auffassung gewinnen.

Und ebenso bezeichnend ist, dass man in Paris darauf hinweist wie ich aus einem Privatbriefe ersehe-, es sei dieser englische Presslärm gegen Deutschland nur darauf berechnet, Frankreich erneut von Aegypten abzulenken:

So oft man sich der ägyptischen Frage bei uns ernstlich bemächtigen will, lockt man uns zurück durch die Aussichten eines deutsch-englischen Zerwürfnisses, aber wir beissen nicht mehr darauf.

Ich glaube nicht, dass solche Hintergedanken maassgebend für die Mehrzahl der bitteren Worte der englischen Presse sind. Was zwischen Deutschland und England schwebt und was in der Presse beider Länder zum Ausdruck kommt, sind gewisse uneingestandene Empfindungen. Man hat sich in der englischen Bevölkerung noch nicht genügend darangewöhnt, · Deutschland als eine Macht zu betrachten, die ernste Berücksichtigung verdient, und man ist, statt kühl und abwartend, in Deutschland empfindlich, weil wir statt solcher sachlichen Berücksichtigung allerlei Drohungen zu hören bekommen, die bei uns um so weniger Eindruck machen, da ihnen nach Lage der Weltverhältnisse eine ernste Bedeutung nicht beigemessen wird.

Es scheint mir, dass weder der deutschen, noch neuerdings der englischen Regirung ein solcher Zustand des öffentlichen Empfindens in den zwei Ländern erwünscht ist. Und beide Regirungen würden, wie ich meine, klug handeln, wenn sie solchen Standpunkt einnähmen.

Es fällt mir nicht ein, hochmütig zu sagen, Deutschland könne die Stimmung Englands ganz gleichgiltig sein; ich halte aber auch den umgekehrten Ausspruch für ebenso falsch. Und eben darum sollten die ruhig urteilenden Elemente beider Länder auf die Beseitigung des jetzigen Zustandes hin arbeiten, weil er beiden Staaten nachteilig ist; er kann Deutschland veranlassen, an Russland eine stärkere Annäherung zu suchen, als wir es bisher für zweckmässig hielten, und er beraubte England in diesem Falle des mitteleuropäischen Gegengewichts gegen Russland wie Frankreich; und unter diesen Umständen kann nur kindische Schadenfreude die Frage erörtern, welcher von beiden Staaten fährt

bei solcher Entwicklung am ungünstigsten. Wir in Deutschland glauben freilich nicht, dass wir es sein würden.

Lord Salisbury hat den Abschluss des deutsch-österreichischen Bündnisses eine gute und erfreuliche Botschaft genannt. Was hat sich seitdem geändert ?

Es ist zwar nicht eine "alliance" zwischen Russland und Frankreich proklamirt worden, aber ein "lien précieux" verbindet diese beiden Länder.

England wie der Dreibund handelten sicher vorsichtig, wenn auch sie nicht eine "alliance," aber wol ein "lien précieux" zu knüpfen suchten, um dem heute bestehenden Friedenszustand möglichste Festigkeit zu geben.

Was England ohne Berücksichtigung der grossen mitteleuropäischen Staaten erreichte, das wenigstens ist klargestellt in Ost-Asien und in der Türkei.

Berlin, 19./x./96.

IGNOTUS.

lierausgeber: F. ORTMANS.

Le gérant: F. ORTMANS.

Cosmopolis

An International Review.

No. XII.-DECEMBER, 1896.

A COMEDY OF NORTH AND SOUTH.

CHAPTER I.

"IT always seems to me," said Egeria Langton, "that the subtleties and anxieties one reads in novels and things, about what they call love, must be dreadfully tiresome. Now, a frank, straightforward friendship is free from all that."

The lady spoke complacently, without any remarkable animation. But Rupert Smallwood responded with alacrity. "Of course those fellows talk a lot of Sensible, educated people don't worry

"Exactly," he said. nonsense, all the same. one another like that. sional man has his profession."

Besides, there isn't time. A profes

Ye-es," said Miss Langton, "I suppose he has."

Certainly he has, Personally, I think that billing and cooing business as tedious as it is ridiculous. I like an intellectual conversation."

Miss Langton intimated that she also liked an intellectual conversation, and they may be supposed to go on to regale themselves with that entertainment.

Rupert Smallwood was a young man staggering under his future. His past had been most edifying. His father was a schoolmaster, with, no doubt, exceptional facilities for imparting to him the first principles of decorum. His mother echoed those teachings, as she echoed the other precepts and opinions of her husband and attended as the shadow on his actions. Rupert imbibed a sense of importance, as a person with a career before him, from his earliest years. He imitated his NO. XII. (VOL. IV.)

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father's agreeable omniscience and decisiveness, though chiefly in the absence of that parent, and received his mother's congratulations. At school he was a prize boy, always high up in his form, a conscientious prefect in time, and sufficiently notable in games to have the approval of the authorities. He never missed an opportunity of speaking at the debating society, or of writing a letter to the school paper. A superior boy. He took an exhibition at New College, and was a very respectable undergraduate. A sharer in healthful sports, he avoided cards, and billiards; ready, on any reasonable occasions of festivity, to assert the many-sidedness of his nature by making a noise, he was ever mindful of the morrow's duties. He did not mingle, save occasionally, and in a superior way, with those whose enthusiasm for study incurred the charge of smuggishness, but he read hard, and very hard in the vacations. A superior "man." His speeches at the Union were a necessary ingredient; they say that when a jocosely eulogistic Cabinet Minister complimented him, his face was inscrutable. He took a second class, and, though never president, was a secretary of the Union, a record to be described vaguely as brilliant by future biographers.

He was called to the Bar, and wrote articles about Ireland for a weekly journal. So much so, that he became in five years a private secretary, and, his father dying and leaving substantial savings, he went into the House of Commons. Then his future began.

It happened that brilliant young men were not plentiful on his side, and after his maiden speech, which was marred neither by nervousness nor by flights of fancy, writers of personal descriptions of the proceedings marked him for a possible quarry. A remark in his third speech justified all their hopes. I made a note of it at the time, and here it is. "The right honourable gentleman," said Rupert, "complains that my honourable friend is imperfectly acquainted with his subject. Sir, I venture to make the same complaint of the right honourable gentleman.” The completeness of the retort at first stupefied the House; then it broke into round. upon round of cheering. Even his opponents welcomed the addition to the intellectual vigour of the assembly, and the

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