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ben. Der Herr von Saint-Mard * macht hierüber eine vortreffliche Anmerkung. Es giebt, sagt er, an dem Wiße eine gewisse Ans „muth, die von den Sitten der Zeiten abs hångt, in denen wir leben. So bald diese Art „der Anmuth in einem Werke fehlt, so find wir sogleich aufgebracht. Es verdrießt uns, jum Erempel, auf den Homer, daß die Hels den der Ilias nicht, wie große Herren, leben, daß sie nicht die Sprache unfrer Standspers ,,sonen reden. 4 ፡ Laßt uns eben

das von den Schäfern des Theokritus und ,,Virgils sagen! Ihre liebenswürdige Eins falt ist nicht die geschmückte und verschönerte Einfalt, die wir lieben; fie sind nicht galant, wie wir; sie lieben nicht auf unfre Art. · Als „les das, sagen wir, ist uns ekelhaft. Ich ,,begreife es wohl; das ist das Schicksal alles „dessen, was nicht nach unsrer Mode gekleis „det ist; aber es ist lächerlich, unsern Ekel zu einer Ursache zu machen, die Alten zu vers rachten. Laßt uns sehen, ob sie „das Lebhafte und Innerste der Leidenschaften, „ob sie das, was für alle Völker und Zeiten wift, geschildert haben; und hier werden wir sie hoch schätzen lernen; wir werden vernünfs tiger werden, und sehen, daß es nicht alles zeit ihr Fehler ist, wenn uns bey Ihnen die "Zeit lang wird.,,

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Damit, daß ich mich des Herrn von Sons tenelle angenommen, verlange ich gar nicht

* Oeuvres de M. R. de St. Mard, T. IV p. 84.

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zu behaupten, daß alle Schäfergedichte fons tenellisch seyn müssen. Wenn man nur dem Hauptbegriffe cinèr Dichtungsart keinen Abs bruch thut, so kann man ungestraft verschic den seyn. Segrais, Fontenelle, die Dess houlieres, Virgil unterscheiden sich alle von einander; Und gleichwohl kann man nicht fas gen: Dieser ist allein mit Ausschließung aller andern schön. Kein Dichter wird, so ein vortreffliches Genie er auch ist, dem andern, der in eben dieser Gattung glücklich gearbeitet hat, ganz ähnlich seyn. Der Aus tor kann sich niemals, wenn er schreibt, so ganz verläugnen, daß nicht seine Arbeit ein gewisses Gepråge seines eigenthümlichen Charakters an sich nehmen sollte; und er ist nicht zu tas deln, wenn er nur nicht sich ganz, fich allein schildert, wenn er nur nicht die Regeln seinem Charakter unterwirft. Derjenige wird alss dann dem Leser am meisten gefallen, der mit dessen eignem Charakter die meiste Verwandts schaft hat, und man kann dem Leser dieses ers lauben, wenn er nur nicht die andern Schrifts steller verachtet, oder alle Leser zwingen will, seinen Geschmack zu haben. Dem gefällt das Feine eines Sontenelle; jenem das Sanfs te und Rührende eines Segrais und einer Deshoulieres; und ein dritter würde es wohl leiden können, wenn man die Damöten und Chloen so unschuldig und offenherzig, wie den Felix, die Leonore und die Rosette in der

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Insel

Insel der Wilden des Herrn Saintfoir, oder die Galatheen so muthwillig und auf eine naife Art aufgeweckt, wie die Grazien ** eben dieses Verfassers, abschildern würde.

Saintfoix theatr. Werke 1 Theil a. d. 121 u. f. S.

**Ebend. Werke 1 Th. a. d. 172 u. f. S.

Verzeichniß

der

Abhandlungen.

I. Von der Eintheilung der Künste

267

II. Von den Zeiten, in welchen die schönen Künste entsprüngen sind

276

III. Von dem höchsten und allgemeinsten Grunds

sage der Poesie

IV. Von der Eintheilung der Poesie

284

306

V. Von der künfilichen Harmonie des Verses 328

VI. Von dem Wunderbaren der Poesie, besonders

der Epopee

373

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Aegypten, ob daselbst die schönen Künfte geblüht

Aeneas, weffen Bildniß er ist

284

183

Affect, der in der Ode herrscht 320. in der Elegie 321. f. Leidenschaften.

Allegorie, die moralische 182, die oratorische, ebend. die poetische 388. sie macht das Wesen der Epopee nicht aus 183 Alten, die, warum sie so glücklich in der Arbeit waren 49. Vorzüge ihrer Sprache in der Poesie 331. Warum sich der Streit zwischen ihnen und den Neuern so schwer entscheiden läßt 53. sie seßten die Declamation in Noten 230. eine knechtische Hochachtung gegen sie schadet 308. Regel bey ihs rer Beurtheilung

405 Alterthum, ist uns, was ben Alten die Natur war

49,65

142

Anakreon, unterrichtet, zu gefallen Antheil, an den schönen Werken, worinnen er bes freht

79 177

Ariost, sein falsches Wunderbares
Ariftoteles, worein er das Wesen der schönen Küns

ste seht 15. vergleicht die Poesie der Geschichte 21 Ausdruck, der Nachahmung muß gewählt seyn 36 Ausdrücke, verändern ihre Natur nie 238. der Leis denschaften lassen sich oft nicht angeben 245. nd thige Eigenschaften derselben in der Musik und Tanzkunst 246 u.f..

Ausmalung, worinnen sie besteht
Ausschattierung, was sie ist

222

222

Ausschweifung, was sie ist 76. ihre Regeln ebend. Cc 5

Ausz

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Baukunst, was für eine Kunst sie ist 5. Warum man sie zu den schönen Künsten gerechnet 39, 267. Jn wie weit sie gefallen darf 41, 42. wo sie einen höhern Schwung wagen darf 41. ihre Regeln ben Verzierung des Schauplates 263 Bedürfniß, was für Künste es erfunden 5. Es machte die ersten Redner und Geschichtschreiber 39. des Stücks und der Handlung ist unterschies

den

149 Begeisterung, wie man den Begriff davon verfins stert 28. Was sie bey Helden ist 30. Was in Künsten? ebend. Sie kömmt selbst der Fabel zu 32. auch der Prosa 129. Ob Horaz das Wesen der Poesie in sie seht 130 Beredsamkeit, in welche Claffe der Künste sie ges hört 5. Ihr Gegenstand 292. Warum man fie zu den schönen gerechnet 39, 267. Zierrathen, die fie der Poesie abgeborgt 40. In wie weit sie ers gehen darf 40, 41, 43. Wo ihr mehr, als sonst, erlaubt ist 41. Warum die unsrige der alten nicht beykömmt 224 Bernis, seine Kunst aufs Herz zu wirken 299. seine Abbildung des spinozistischen Gottes 304 Bewegung, ein Kunßwort 251. im Tanze 252. in der Musik

253

Bildhauer, dem Poeten verglichen 328. Was man
bey der Wahl der Materie von ihm fodert 348
Bildhauerkunft, was sie ist 38. welcher Theil der
Natur ihr Gegenstand ist

Bion, sein Charakter
Boileau, siehe Despreaur.

34 204

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