Geschmack der gebohrne Richter aller schönen Künste ist, und die Vernunft selbst ihre Res geln nicht anders, als in Absicht auf ihn, und ihm zu gefallen, festseßt. Sollte sichs finden, daß der Geschmack mit dem Genie einstim mig wåre, und daß er sich mit demselben vers bånde, eben dieselben Regeln für alle Künste überhaupt, und eine jede insbesondre, vorzufchreiben: So würde dadurch ein neuer Grad der deutlichen und augenscheinlichen Gewißheit zu den ersten Beweisen hinzugefügt wer den. Dieß hat den Stoff zu dem zweyten Theile gegeben, worinnen man darthut, daß der gute Geschmack in den Kunsten den Bes griffen, welche in dem ersten Theile festgesett worden, durchgängig gleichförmig ist; und daß Die Regeln des Geschmacks nichts, als Folge rungen aus dem Grundsaße der Nachahmung, find. Denn wenn die Künste wirklich Nachahmerinnen der schönen Natur find: So folge Daraus, daß der Geschmack an der schönen Natur wirklich der gute Geschmack in den Künsten seyn müsse, Diese Folgerung ent wickelt sich in verschiednen Abschnitten, worin nen man auseinander zu sehen sucht, was der Geschmack ist, wovon er abhängt, wodurch er fich verliert u. s. w. und alle diese Abschnitte vers wandeln sich allezeit in Beweise des Haupts grundsages der Nachahmung,der alles unter sich faßt. Diese beiden Theile enthalten die Beweise aus Verr.unftschlüssen. Wir haben einen dritten Theil hinzu gethan, welcher diejenigen Beweise in sich schließt, die aus dem Beyspiele und der Aufführung der Künstler selbst gezogen werden; dieß ist die durch die Ausübung bestätigte Theorie. Der Hauptgrundsah wird auf die besondern Gat tungen angewandt; die meisten bekannten Res geln aber werden auf die Nachahmung zurück geführt,und machen eine Art von einer Kette aus, bermittelst deren der Verstand die Folgerun gen und den Grundsaß auf einmal als ein Ganzes übersieht, welches vollkommen verbunden ist, und deffen Theile alle einander halten helfen. Solchergestalt ist, indem ich eine bloße Ers klärung der Poesie suchte, dieses Werk fast ohs ne meinen Vorfah und durch einen Fortgang von Begriffen zu Begriffen entsprungen, wo immer aus dem ersten alle die andern hervorsproßten. Innhalt Innbalt der Capitel. Erster Theil. Worinnen man das Wesen der Künste durch das Wesen des Genies, das sie hervor gebracht,festsegt. Erstes Capitel. Eintheilung und Ursprung der Küns a. d. 4S. Sweytes Capitel. Das Genie hat die Künste nicht ans ders, als durch die Nachahmung hervor bringen köns nen. Was ugthahmen heißt? Drittes Capitel. Das Genie muß die Natur nicht so nachahmen, wie sie wirklich ist 9 20 Viertes Capitel. In was für einem Zustande sich das Ges nie befinden muß, wenn es die schöne Natur nachs ahmen soll? 28 Fünftes Capitel. Von der Art, wie die Künste nachs abmen 34 Sechstes Capitel. Worinnen die Beredsamkeit und die Baukunft von den andern Künsten unterschieden find? Zweyter Theil. $39 Worinnen man den Grundsaß der Nachahmung durch Beweise festsett, welche aus dem Wesen und den Gesehen des Geschmacks genommen find Erftes Capitel. Was der Geschmack ist? 46 47 3weytes Capitel. Der Gegenstand des Geschmacks kann nichts anders, als die Natur, seyn. Beweise aus der Vernunft 53 59 Drittes Capitel. Beweise, die aus der Geschichte des › Geschmacks selbst entlehnt sind Viertes Capitel. Die Gefeße des Geschmackes haben › nur die Nachahmung der schönen Natur zum Gegens stande. Was die schöne Natur ist? 67 Erstes Erstes allgemeines Gesetz des Geschmackes. Man muß die schöne Natur nachahmen a. d. 68 S. Fünftes Capitel. 3weytes allgemeines Geser des Ges schmackes. Die schöne Natur muß wohl nachges › ahmt werden 80 Sechstes Capitel. Es giebt für jedes Werk besondere Regeln, und der Geschmack findet dieselben nirgends, als in der Natur 90 Siebentes Capitel. Erste Folgerung. Es giebt übers haupt nicht mehr als einen guten Geschmack, insbes fondre aber können verschiedne Arten des Geschmacks ftatt finden 94 ΙΟΙ Achtes Capitel. Zweyte Folgerung. Da die Künfte Dritter Theil. 114 Worinnen der Grundsaß der Nachahmung durch feine Anwendung auf die verschiednen Künste bestätigt wird Erster Abschnitt. 123 Die Dichtkunst schränkt sich in die Nachahmung Erstes Capitel. Worinnen man die Meynungen widers 124 135 139 Drittes Capitel. Die allgemeinen Regeln der Poefte ber 144 45 und Anzahl der handelnden Personen betrifft 148 Viertes Capitel. Die Regeln der Poesie der Schreibart find in dem Begriffe der Nachahmung der schönen Natur eingeschloffen 152 +15 Fünftes Capitel. Das Heldengedicht findet alle seine Regeln in der Nachahmung Sechstes Capitel. Vom Trauerspiele Siebentes Capitel. Vom Lustspiele • Teuntes Capitel. Von der åsepischen Fabel Von der Malerey Dritter Abschnitt. Von der Musik und Tanzkunst 173 189 196 201 204 211 221 224 232 Erstes Capitel. Man muß das Wesen der Musik und 256 Einschräne |