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möglich gehalten. Noch Alexander von Tralles (1) leugnet die Möglichkeit des Vorkommens von Würmern im Blute. Aber die Haematurie konnte nicht übersehen werden. Es kommt hier nur auf deren Auffassung an. Und in dieser Beziehung ist noch ein Gewirr von Theoremen der alten Medicin zu lösen.

Die Grundlage muss hier die weite Verbreitung einer Ansicht bei den Völkern Afrikas bilden. Die Haematuria des Mannes in

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Hemaphroditischer Nilgott mit Habitus eines Haematurikers.

Folge der Blutparasiten gilt in Afrika geradezu als Menstruatio virilis. Diese Ansicht erscheint bei den afrikanischen Völkern sehr verbreitet, muss darnach also für sehr alt angesehen werden. Zuerst nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird die Haematuria als Menstruatio virilis auch für die aegyptische Medicin in Anspruch genommen werden koennen. Doch müssen wir die Grundlagen der Ansicht erst näher besprechen.

(1) PUSCHMANN, Alexander von Tralles. Wien, 1878; cf. I, p. 32.

Die periodisch wiederkehrende Blutung ist nicht der einzige Grund. Die schroffen Gegensätze von Mann und Frau haben stets die Frage nach Zwischenwesen entstehen lassen. Und hier zeigen die Männer mit Haematurie vielfach solche Übergangseigen

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Nilgötter mit hermaphroditischem Habitus der Haematuria parasitaria.

schaften. Wenn gerade der Aegypter den Mann braun und die Frau gelb darstellt, so musste die weibische Hautfärbung bei Haematurie auffallen. Auch alle Hautdecken bekommen einen leichten Anflug zu Oedemen im Unterhautzellgewebe. Dies giebt

den äusseren anatomischen Formen etwas an Abrundung, wie es an gesunden Körpern nur Kinder und Frauen zeigen. Der Charakter des Patienten mit Haematurie wird derart, dass der Patient noch heute vom Militärdienst frei ist. Auch diese Gründe der Militärfreiheit lassen sich als « Weibisch werden » bezeichnen. In Körper und Geist eine Annäherung an das weibliche Geschlecht bei Verkümmerung des Säfteüberschusses zur Bildung genügenden Spermas lässt vom männlichen Geschlechte fast nur den Bart bestehen. Wenn ich im ersten Teile meiner Arbeit unter den aegyptischen Göttergestalten Rachitis finden konnte, so ist uns auch ein Gott mit dem Habitus der Haematurie erhalten.

Es sind viele Abbildungen dieses Nilgottes erhalten und es ist nicht möglich hier alle einzelnen Bilder anzführen. Aber schon das erste Bild macht in seinen Einzelheiten den Eindruck weiblicher Körperformen und trägt den Bart. Merkwürdiger Weise fehlen in einer Darstellung der Berliner Museen einem Paare von Nilgöttern gerade die männlichen Genitalien und sind nur durch je drei Lappen ersetzt. Auch hier ist das stark gewölbte Abdomen und das Hervortreten der Mammae nach weiblicher Art beachtenswert. Der Nil gilt aber stets als männlich. Dieser Widerspruch löst sich durch die Tradition der Fellachen, welche die Menstruatio virilis bis heute in der Volksansicht vererbt haben.

Zu Beginn der Nilschwelle führt der Nil ausserordentliche Mengen aufgeschwemmten Laterites, einer Humusbildung, welche durch ganz Afrika stark verbreitet ist. Das Nilwasser ist zu anderen Zeiten sehr klar und durchsichtig und entspricht für die chemische Grossindustrie dem distillierten Wasser. Wenn aber der Nil anfängt zu wachsen, trübt er sich, wird erst schmutzig gelb und dann wirklich rot. Die heutigen Fellachen bezeichnen dies als ma achmar d. h. rothes Wasser oder als Menstruation (Krankheit) des Nil. Schon der biblische Bericht fasst dieses rothe Wasser als « Blut » auf.

In dem biblischen Berichte werden im allgemeinen Naturerscheinungen durch Wunder hervorgebracht. So erscheint nach der Sintflut der Regenbogen des Noah und erscheint nach biblischer Anschauung bis heute nach Regengüssen. In gleicher Weise werden alle unangenehmen Naturereignisse, welche für die Eigenart Aegyptens specifisch sind, nach der Ordnung der Jahreszeiten als

die zehn Plagen, welche Moses über Aegypten verhängt hat, dargestellt. Auch hier ist der biblische Gedanke: Moses hat die Plagen zum ersten Male verhängt und seitdem treten dieselben jedes Jahr ein. Die biblische Reihenfolge beginnt mit dem Anfange des aegyptischen Jahres und hier ist die erste Plage der rothe Nil, d. h. dass alles Wasser des Stromes in Blut verwandelt wird.

Diese biblische Darstellung und die Auffassung der modernen Fellachen ergiebt den Nil als Mann, welcher jährlich einmal an die Menstruation kommt. Diese Auffassung aber wieder in Verbindung mit der allgemein afrikanischen Auffassung der Haematurie als Menstruatio virilis liess die altaegyptische Anthropomorphisierung des Nil in dem Habitus eines Patienten mit Haematurie erfolgen. Dass nun tatsächlich die Darstellungen des Nilgottes bis in Details diesem Habitus entsprechen, ist ein gutes Zeugnis für altaegyptische Beobachtung vom Gesammteindrucke eines pathologischen Zustandes. Zum Bewusstsein einer pathologischen Ursache und zwar parasitären Charakters gelangte der Aegypter nicht und konnte auch nicht dazu gelangen, da aus Alexander von Tralles erweisbare antike Grundanschauungen die Auffassung von haematoben Parasiten unmöglich machten.

Aber nach vorstehender Darlegung glaube ich nicht, dass noch ein Zweifel an der genauen Beobachtung der Haematuria parasitaria durch die alten Aegypter bestehen kann.

NOTICES BIOGRAPHIQUES

XII. GIAN BATTISTA ERCOLANI

PER

GIAN PIETRO PIANA

Professore nella R. Scuola Veterinaria di Milano.

Gian Battista Ercolani, come scienziato merita di essere celebrato fra gli anatomici, fra i patologi e fra i cultori della Parasitologia ; e come Uomo privato e come Patriotta deve essere onorato da quanti apprezzano la probità, la rettitudine di pensiero, la perseveranza nelle opinioni politiche, il coraggio e l'abnegazione nel sostenerle.

Ora, dietro invito dell'illustre direttore degli Archives de Parasitologie, il Prof. R. Blanchard, m'accingo a fare un cenno biografico di questo mio compianto Maestro e a dire in modo particolare delle sue opere risguardanti i Parassiti.

Nel compiere ciò intendo giovarmi dei discorsi pubblicati in celebrazione della morte dell'Ercolani, di alcuni scritti suoi pervenuti nelle mie mani, delle sue memorie scientifiche pubblicate, del ricordo che serbo degli anni trascorsi presso di lui come discepolo e come coadiutore nelle sue richerche scientifiche e degli avvertimenti avuti da alcuni intimi amici dell' Ercolani stesso.

Gian Battista Ercolani nacque in Bologna nel giorno 23 dicembre 1817, figlio del conte Filippo-Leone da Bagnacavallo e della contessa Rosalba-Celestina Lisi. Fin da giovinetto mostrò ingegno svegliatissimo, in guisa che il celebre medico Tomasini, intimo amico della famiglia, ebbe a predirne, sebbene non mostrasse ancora inclinazione allo studio, la splendida carriera scientifica. Giovanissimo entrò per gli studi nella Università di Bologna ove, nel 1836, ebbe la Laurea in medicina e chirurgia.

Breve tempo dopo laureato operò brillantemente un uomo coll'uretrocistitomia e coll' estrazione di un calcolo vescicale.

Nel 1837, a soli venti anni di età, l'Ercolani fu nominato Assistente del celebre professore Antonio Alessandrini. Questo eminente scienziato ebbe certamente la più grande influenza nel far nascere

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